Eine Geschichte über Leidenschaft, Zusammenhalt und die Kunst, alles unter einen Hut zu bringen – über eine Familie, die zwischen Sporthallen, Fußballplätzen und Handballtoren nicht nur Zeitpläne jongliert, sondern vor allem eines lebt: Zusammenhalt.

Alles begann mit einem Hallenkind
Wenn es um den Ursprung der sportlichen Leidenschaft bei den Ancevskis geht, muss man ganz vorne beginnen – bei den Eltern. Susanne Lehmann-Ancevski war einst selbst im Volleyball aktiv, ihr Mann Bojan ist als Handballtrainer tätig.
"Als Luka auf die Welt gekommen ist, war er ein richtiges Hallenkind", erinnert sich Susanne. "Er ist ständig mit in die Halle – entweder zu mir oder zu Bojan." Trotz dieser sportlichen Prägung entschied sich Luka für eine andere Sportart: Fußball. "Warum es dann Fußball wurde, wissen wir bis heute nicht", sagt Susanne schmunzelnd.
Drei Kinder, drei Sportarten
Mittlerweile sind alle drei Kinder sportlich höchst aktiv – und zwar in unterschiedlichen Disziplinen. Mia spielt Volleyball beim VBC Höchst und ist Teil des U16-Nationalteams. Luka steht als Fußballer beim VfB Hohenems auf dem Platz und der Jüngste, Jonas, wirbelt für Bregenz Handball durch die Halle. Ein logistischer Kraftakt? "Ja, unser Terminkalender ist sehr voll und es muss alles gut organisiert werden."

"Aber wir wissen, wann wer welches Training oder Spiel hat, und es klappt ganz gut", erklärt Susanne. "Früher mussten wir ständig Fahrdienste übernehmen. Heute ist es einfacher geworden, weil sie selbstständiger sind."
Zwischen Trainerrolle und Elternsein
Die Rollen in der Familie sind klar verteilt, aber nicht immer leicht zu trennen. Bojan ist nicht nur Vater, sondern auch Handballtrainer – unter anderem für Sohn Jonas. "Manchmal ist es sehr schwierig, da trennt man die Vaterrolle nicht vom Trainersein", gibt Bojan zu. "Aber wir haben das relativ gut im Griff. Wir wissen, worauf es in dem Alter ankommt."
Auch Jonas weiß die Doppelrolle seines Vaters zu schätzen: "Er schaut besonders genau auf mich, auch wegen Verletzungen. Das ist ein Vorteil." Gleichzeitig erlebt er die Herausforderungen des Alltags mit Schule, Freunden und Sport: "Manchmal ist es schwer, Freunde zu treffen, wenn ich ein Spiel und dann eine Schularbeit habe. In den Ferien geht das besser."

Vorbilder, Träume und echte Teamarbeit
Auch Mia profitiert vom sportlichen Know-how ihrer Mutter. "Sie weiß genau, worauf es ankommt – auch wenn es während eines Spiels manchmal zu viele Tipps auf einmal sind", sagt sie mit einem Lächeln. Besonders schätzt die 14-Jährige am Volleyball die Vielseitigkeit: "Du musst nicht nur angreifen, sondern auch verteidigen und zuspielen – du machst einfach alles."

Dass sie heute im U16-Nationalteam spielt und Volleyball längst mehr als ein Hobby ist, hat sich früh abgezeichnet. "Ich spiele, seit ich sechs Jahre alt bin, und ich will einmal als Profi spielen."
Luka, der mittlerweile die Matura abgeschlossen hat, nutzt seine freie Zeit für individuelles Training und möchte sich beim VfB Hohenems durchsetzen. Langfristig träumt er vom Sprung in den höherklassigen Fußball. "Ich versuche, das Beste herauszuholen, jeden Tag."
Obwohl die Geschwister in unterschiedlichen Sportarten unterwegs sind, tauschen sie sich regelmäßig aus. "Wir unterstützen uns gegenseitig sehr", sagt Luka. Konkurrenzdenken? Fehlanzeige. "Wir wollen alle einmal auf hohem Niveau spielen und gönnen uns alles", meint Mia. Jonas ergänzt: "Wenn mir langweilig ist, finde ich immer jemanden zum Spielen – das ist schon cool."
Bei einem so intensiven Familienkalender bleibt nicht viel Raum für gemeinsame Auszeiten. "Die Zeit ist wirklich begrenzt", sagt Susanne. Ein gemeinsames Essen oder der letzte gemeinsame Urlaub vor zwei Jahren – solche Momente sind dann umso kostbarer.
(VOL.AT)