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Dreharbeiten zum neuen Bond-Film brachte indirekten Tourismusschub

Bond-Dreharbeiten in Kärnten brachten indirekten Tourismusschub
Bond-Dreharbeiten in Kärnten brachten indirekten Tourismusschub ©APA/EPA
James Bond nicht nur als Kinokassen-, sondern auch als Tourismusmagnet - das wird im oberen Drautal in Kärnten zwiespältig gesehen. Während die Dreharbeiten zu "Der Hauch des Todes" mit Timothy Dalton 1987 langfristig "null" Auswirkungen auf die Nächtigungszahlen in Sachsenburg hatte, sorgt 007 seither auf Umwegen für volle Häuser in Weißensee - durch niederländische Eislaufsportler.
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Die Dreharbeiten vor dem Tunnel der B100 durch den Festungsberg westlich von Sachsenburg und auf der Drautalstraße selbst brachten der Kommune Sachsenburg (Bezirk Spittal an der Drau) zwar einen kurzfristigen Gewinn durch die kopfstarke Filmcrew – die langfristigen touristischen Auswirkungen waren allerdings “null”, so Bürgermeister Wilfried Pichler von der Aktionsgemeinschaft Marktgemeinde Sachsenburg (AG).

Ort nicht im Abspann gesehen

Das dürfte daran gelegen sein, dass der genaue Drehort im Filmabspann nicht genannt wurde. Zudem firmierten das Drautal und der Weißensee im “Hauch des Todes” als österreichisch-tschechoslowakische Grenze. Bond alias Dalton hatte einen KGB-Überläufer in den Westen zu schaffen – Freischießen des von den tschechoslowakischen Grenzern mit einem Lkw gesperrten Tunnels und Verfolgungsjagd über das Eis des Weißensee inklusive.

Letztere Szenen mussten im Gedächtnis von Bond-begeisterten niederländischen Eislaufsportlern haften geblieben sein: Denn auf der Tourismusmesse ATB in Wien 1988 kamen Touristiker und Niederländer ins Gespräch. Die Organisatoren um Art Koopmans suchten für ihre “Alternative 11-Städte-Tour” einen Austragungsort. Der eissichere Weißensee war auch von seiner Größe her ideal, um die Tausenden eislaufverrückter Holländer aufzunehmen – war doch in deren Heimat das Flitzen auf Kufen von Stadt zu Stadt über zugefrorene Kanäle längst nicht mehr möglich.

Bond-Dreh: Indirekter Tourismusschub

Von heute, Mittwoch, bis 31. Jänner steht nun schon die 27. Auflage der am Weißensee ausgetragenen “Alternativen Holländischen 11-Städte-Tour” auf dem Programm, so Weißensee-Tourismusdirektor Arno Kronhofer zur APA. “Das füllt uns das Jänner-Loch, zudem ist mit den niederländischen Gästen der Wintertourismus am Weißensee überhaupt erst so richtig losgegangen”, so Kronhofer. Hatte man vor 1987 an die 20.000 Nächtigungen im Winter verbucht, so schnellten die Zahlen nun auf bis zu 120.000 Übernachtungen hinauf. Verantwortlich dafür waren jährlich über 4.000 Eissportler, deren Betreuer und Familien. “Die 3.500 Betten am Weißensee sind von den ersten Jännerwochen weg ausgelastet, viele Gäste aus den Niederlanden nächtigen auch im nahen Weißbriach, Greifenburg und sogar Sachsenburg.

“Im Winter ist jede zweite Nächtigung eine niederländische, im Sommer jede dritte. Wir sind als ausgesprochen positive Marke etabliert”, so Kronhofer – “Prädikat eissicher”. Die Beliebtheit des Weißensee bei den Niederländern hatte vor zwei Jahren noch eine spezielle Auswirkung: Die Jubiläums-Ausgabe des “Weißensee-Journal” anlässlich 25 Jahre “11-Städte-Tour” wurde zweisprachig gestaltet – deutsch und holländisch.

(APA)

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