Drama vor westafrikanischer Küste
Die Opfer hatten versucht, von Mauretanien und Senegal aus die Kanarischen Inseln zu erreichen, wie der spanische Rundfunk am Sonntag unter Berufung auf örtliche Behörden berichtete. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Toten weitaus höher sei, da diese Boote oftmals bis zu 100 Menschen an Bord hätten.
Bisher seien aber keine weiteren Leichen entdeckt worden. Hilfsorganisationen zufolge sind dieses Jahr bereits mehrere Hundert Menschen bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben gekommen.
Der Flüchtlingsstrom reißt dennoch nicht ab. Am Wochenende griffen die spanischen Behörden fast 300 Afrikaner auf, die an Bord von einem Dutzend Holzbooten die Küste erreichen wollten. Die meisten von ihnen wurden in der Gegend um Almeria an der Südküste des Landes abgefangen, einige erreichten aber auch die Kanaren. Dort sind seit Jänner rund 19.000 Bootsflüchtlinge gezählt worden, fast drei Mal so viele wie im gesamten Jahr 2005.
Angesichts der Krise reist die spanische Vizeregierungschefin Maria Teresa Fernandez de la Vega diese Woche zu Gesprächen mit der finnischen EU-Ratspräsidentschaft nach Helsinki und anschließend nach Brüssel. Ziel der Treffen ist eine größere Unterstützung der Europäischen Union zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms.