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Drama am Eiger: Zwei Bergsteiger erfroren

Die zwei jungen, bergerfahrenen Bergsteiger, um die seit Sonntag gebangt wurde, sind erfroren. Sie warteten in der Eigernordwand auf Rettung. Das miserable Wetter verhinderte dies jedoch. Die Retter konnten Mittwochmorgen nur noch den Tod der jungen Schweizer feststellen.

Der Rettungschef des SAC Interlaken, Marc Ziegler, teilte laut 20minuten.ch mit, dass die beiden jungen Schweizer Bergsteiger Mittwochmorgen tot aufgefunden wurden. Die Leichen befinden sich noch in der Westflanke der Eiger Nordwand. Die Opfer befanden sich auf dem Abstieg in Richtung Eigergletscher.

An einer Heli-Seilwinde versuchten die Retter heute Mittwochmorgen um 6 Uhr 30 in die Wand zu fliegen und die jungen Bergsteiger zu retten. Fünf Meter fehlten, um die beiden zu erreichen. Doch zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät. Aus der Luft konnte ein Arzt aufgrund der Körperhaltung feststellen, dass die beiden Bergsteiger erfroren sind. Die Bergungsarbeiten mussten danach wegen des starken Windes abgebrochen werden.

Zwar war der Alarm bereits am Montagabend eingegangen. Das miserable Wetter verhinderte allerdings, dass die Rettungsaktion bereits Montagnacht gestartet wurde. Am Dienstag versuchten die Retter, zu den jungen Bergsteigern hinaufzusteigen. Ein Meter Neuschnee, minus 22 Grad und starker Wind führten jedoch dazu, dass die Retter nur 10 Meter pro halbe Stunde vorwärts kamen. «Wir waren angezogen wie in Alaska, trotzdem können wir froh sein, keine Erfrierungen davongetragen zu haben», schilderte Ziegler die Situation im Berg. Zudem herrschte große Lawinengefahr. Darauf brachen sie die terristische Bergung am Dienstag um 16 Uhr 30 ab.

Direkten Kontakt oder eine Kommunikation mit den Bergsteigern konnte heute nicht mehr hergestellt werden. Gestern gelang es noch einem Vater der Verschollenen, eine Verbindung über das Mobiltelefon aufzubauen. Zudem versuchten die Retter das Mobiltelefon der Opfer anzupeilen, was jedoch nicht klappte.

Heute Mittwochmorgen sichtete ein Rega-Heli die vermissten Bergsteiger. Wegen starken Windes konnten sie die Opfer, welche seit Montag in der Eigernordwand gefangen sind, nicht bergen. «Es war eine extrem schwierige Rettung, der Wind bläst mit 80 Km/h», erklärt Rettungschef Kurt Amacher.

Berühmt-berüchtigt ist die schwierig zu durchkletternde, ungefähr 1650 Meter hohe Nordwand des Eigers, eine der drei großen Nordwände der Alpen.
Die Gesamtschwierigkeit wird mit äußerst schwierig angegeben. Im Normalfall dauert die Tour zwei bis drei Tage. Durch die vielen Quergänge ergibt sich aus der Wandhöhe von 1650 Metern eine Kletterstrecke von vier Kilometern.

Wegen der zahlreichen erfolglosen Besteigungsversuche in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts, erliess die Regierung des Kantons Bern 1936 ein Verbot zur Besteigung der Eiger-Nordwand, das jedoch rechtlich nicht haltbar war.

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