“Wir haben den Auftrag, Preisstabilität für die gesamte Eurozone zu wahren, nicht nur für Deutschland”, sagte Draghi am Donnerstag in Frankfurt. “Dieses Mandat ist in den europäischen Verträgen festgelegt. Wir befolgen europäisches Recht, wir sind unabhängig.”
Werden Sparer enteignet?
Unionspolitiker hatten in den vergangenen Wochen den Druck auf die EZB erhöht und der Notenbank vorgeworfen, sie enteigne mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Sparer in Deutschland. Draghi betonte, alle Mitglieder des EZB-Rates seien sich einig, dass die Unabhängigkeit der Notenbank verteidigt werden müsse und dass die gegenwärtige Geldpolitik angemessen sei, um die EZB-Ziele zu erreichen.
Niedrige Teuerungsrate: Währungshüter besorgt
Hauptziel ist eine Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent – weit genug entfernt von der Nullmarke. Die seit Monaten extrem niedrige Teuerungsrate halten die Währungshüter für eine Gefahr für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Anschaffungen aufschieben, weil sie erwarten, dass es bald noch billiger wird. Um Konjunktur und Inflation anzuheizen, senkte die EZB den Leitzins auf 0,0 Prozent und pumpt über Anleihenkäufe monatlich inzwischen 80 Milliarden Euro in den Markt.
(APA)