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Dortmund mit letztem Aufgebot im Gruppe-F-"Finale"

Klopp: "Keine Mitleidspunkte"
Klopp: "Keine Mitleidspunkte"
Borrussia Dortmund muss das Gruppen-Finale in der Fußball-Champions-League am Mittwoch (20.45 Uhr) bei Olympique Marseille mit einer Notelf bestreiten. Nach dem Ausfall von fünf Profis ist Trainer Jürgen Klopp als Improvisationskünstler gefordert. Bei einem Ausscheiden wäre ein weiteres Saisonziel früh verspielt.
Chelsea - Steaua (20.45 Uhr)
Schalke - Basel (20.45 Uhr)
Marseille - Dortmund (20.45 Uhr)
Neapel - Arsenal (20.45 Uhr)
Austria Wien - Zenit (20.45 Uhr)
Atletico - Porto (20.45 Uhr)
AC Milan - Ajax A. (20.45 Uhr)
Barcelona - Celtic (20.45 Uhr)

Dennoch gaben sich im Vorfeld der Partie alle Beteiligten betont zuversichtlich. Ungeachtet der Verletztenliste verspürte Klopp Vorfreude. “Es ist keine Situation, in der die Sonne scheint und alles Weltklasse läuft”, bekannte der BVB-Trainer und fügte an: “Wir wollen in der Champions League überwintern. Und genau das wird man uns ansehen. Auch in Marseille gibt es keine Mitleidspunkte.”

Dortmund ein echtes Lazarett

Klopp steht im Stade Velodrome eine der größten Herausforderungen seiner seit Juni 2008 andauernden Amtszeit bevor. Nach den Ausfällen von Neven Subotic, Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Ilkay Gündogan und Sven Bender muss er den kompletten Defensivbereich umbauen. Zudem ist der Einsatz von Nuri Sahin wegen eines Außenband-Teilrisses im Knöchel stark gefährdet. Der unlängst verpflichtete Innenverteidiger Manuel Friedrich darf in der Champions League nicht eingesetzt werden. Die lange Liste der Verletzten kann Torjäger Robert Lewandowski nicht schrecken: “Es ist ein Schlüsselspiel. Aber wir schaffen das.”

Nur ein Sieg beim Tabellenfünften der Ligue 1 garantiert den Einzug ins Achtelfinale. Ansonsten ist der BVB (9 Punkte) auf Schützenhilfe von Arsenal (12) im Parallelspiel bei Napoli (9) angewiesen. Im Extremfall könnte sogar erstmals ein Team mit zwölf Punkten schon in der Gruppenphase ausscheiden.

Kommt es zu dieser Konstellation, bei der eine Tabelle aus den direkten Duellen der drei führende Teams den Ausschlag gibt, wäre Dortmund aufgrund der besseren Tordifferenz auf jeden Fall am Ziel.

Nicht nur das Verletzungspech trübte zuletzt die Stimmung. Nach zwei Heimniederlagen in den Bundesliga-Spitzenpartien gegen den FC Bayern und Leverkusen ist der Meistertitel in fast unerreichbare Ferne gerückt. Deshalb gewinnt der Kampf um einen Verbleib in der Champions League noch mehr an Bedeutung.

Dass auch der dezimierte Kader in der Lage ist, auf europäischer Bühne zu überzeugen, stellte die Borussia vor zwei Wochen beim 3:1 in Neapel unter Beweis. Ein weiterer Erfolg würde eine Zusatzeinnahme von 3,5 Millionen Euro allein aus dem Prämientopf der UEFA garantieren. Zudem kämen fünf Bonuspunkte in der Fünf-Jahres-Wertung hinzu. Das könnte dazu führen, dass der BVB bei künftigen Gruppenauslosungen in den zweiten Lostopf aufsteigt und möglicherweise auf leichtere Gegner trifft.

Es trägt ein wenig zur Beruhigung bei, dass es auch bei Marseille derzeit reichlich Probleme gibt. Am Wochenende trennte sich der Club, der wettbewerbsübergreifend 9 der vergangenen 13 Spiele verlor, von Trainer Elie Baup. Manager Jose Anigo soll bis Weihnachten als Interimslösung die Talfahrt bremsen, muss aber gegen den BVB auf die gesperrten Nicolas Nkoulou und Alaixys Romaro sowie auf die verletzten Mathieu Valbuena und Andre Ayew verzichten.

Auch Schalke vor Endspiel

So wie beim BVB geht auch beim Lokalrivalen Schalke die Angst vor einem vorzeitigen Champions-League-Out um. Der Club von ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs benötigt im Heimspiel gegen den FC Basel unbedingt einen Sieg zum Weiterkommen. “Es gelten gar keine Ausreden mehr, keine Sprüche oder sonst irgendwas. Wir müssen es auf dem Platz zeigen – alles andere ist so was von egal”, sagte Kevin-Prince Boateng.

Die Konstellation in Gruppe E ist aus Schalke-Sicht simpel: Ein Heimsieg muss her, selbst ein Remis gegen den um einen Zähler besseren Schweizer Meister, der mit acht Punkten hinter dem schon qualifizierten Chelsea (9) Rang zwei belegt, würde den Königsklassen-K.o. bedeuten.

Eine Saison-Fortsetzung in der Europa League wäre kein Trost, auch wenn Julian Draxler meinte: “Platz drei wäre keine Blamage.” Doch der DFB-Nationalspieler stellte auch klar: “Der Verein und auch wir als Mannschaft haben den Anspruch weiterzukommen. Sowohl vom Etat her als auch von unseren Qualitäten.”

AC Milan muss gewinnen

Ein Endspiel um einen Achtelfinal-Platz gibt es auch in Pool H. Der zuletzt in der Serie A krisengeschüttelte AC Milan darf vor eigenem Publikum gegen Ajax Amsterdam nicht verlieren, um noch in die Runde der letzten 16 einzuziehen. Fix aufgestiegen ist bereits der FC Barcelona – um den Gruppensieg definitiv in der Tasche zu haben, müssen die Katalanen noch im Heimspiel gegen den bereits ausgeschiedenen schottischen Meister Celtic Glasgow punkten.

(APA)

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