“Hätten uns mehr Zeit gewünscht”
Dortmund-Trainer Thomas Tuchel hatte es seinen Spielern freigestellt, so kurz nach dem Schock vom Vorabend anzutreten. Keiner seiner Spieler sah sich dazu nicht in der Lage. Tuchel kritisierte allerdings die rasche Neuansetzung des Spiels durch die UEFA. “Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht, damit umzugehen”, erklärte der Coach.
Tatsächlich wirkte sein Team in der ersten Hälfte nicht vollends bei der Sache. Nach einem Foul von Sokratis Papastathopoulos an Mbappe hätte Monaco bereits in Führung gehen können, Fabinho schoss den Elfmeter aber links am Tor vorbei (17.). Zwei Minuten später stellte Mbappe selbst nach Vorarbeit von Thomas Lemar mit dem Oberschenkel auf 1:0. Der 18-Jährige war dabei aber klar im Abseits gestanden.
Dann avancierte Sven Bender zum Unglücksraben. Der frühere deutsche Teamspieler war statt des nach dem Anschlag vom Vorabend im Spital weilenden Bartra in die Startformation gerückt. Eine Flanke von Andrea Raggi köpfelte der 27-Jährige ins eigene Netz, nachdem ihm Monaco-Stürmer Radamel Falcao auf die Ferse gestiegen war.
Enorme Sicherheitskontrollen
Nach Seitenwechsel fand sich Dortmund – angetrieben von 65.000 sehr disziplinierten Zuschauern, die im Vorfeld enorme Sicherheitskontrollen über sich ergehen ließen – besser zurecht. Ein erster Schuss von Dembele wurde noch geblockt (52.), die zweite Großchance des Franzosen saß aber. Nach einer sehenswerten Kombination über Pierre-Emerick Aubameyang und Shinji Kagawa traf Dembele aus kurzer Distanz.
Die Dortmunder dominierten die zweite Hälfte zusehends, es war aber Mbappe, der noch einmal zuschlug. Der Wunderknabe nutzte einen Abspielfehler von Lukasz Piszczek und knallte den Ball aus vollem Lauf ins Kreuzeck. Es war sein 21. Pflichtspieltor in dieser Saison. Schon im Achtelfinale gegen Manchester City hatte Mbappe zweimal getroffen.
Dortmund steckte aber nicht auf – und darf dank Kagawa weiter auf den Aufstieg hoffen. Der Japaner traf nach Vorarbeit von Nuri Sahin und schöner Körpertäuschung im Strafraum. Für die ersatzgeschwächten Dortmunder war es die zweite Pflichtspielniederlage infolge nach dem 1:4 im Ligaschlager bei Bayern München. Frankreichs Tabellenführer Monaco hat von seinen jüngsten zehn Partien neun gewonnen.