Dornbirn: Wie der Vorarlberger Hof aussehen soll und was Passanten dazu sagen

Ende 2023 schloss der Vorarlberger Hof in Dornbirn endgültig seine Türen. Vor rund einem Monat, im Juni, wurde das alte Traditionsgasthaus schließlich abgerissen. Ein Neubau ist geplant, doch wie soll dieser aussehen? VOL.AT traf SPÖ-Dornbirn-Chef Markus Fäßler und Thomas Niedermair vom Verein Arbeiterheim bei der Baustelle.

Mittlerer Trakt soll an Vorarlberger Hof erinnern
"Wir werden wahrscheinlich bis im Mai, Juni 2026 das Gebäude wieder vervollständigen", erklärt Thomas Niedermair gegenüber VOL.AT. Auch eine Gaststätte soll wieder mit dabei sein, das sei nicht nur wichtig für den Verein Arbeiterheim, sondern auch für die Vorarlberger. Markus Fäßler betont die sehr hohe Bedeutung des Hofes für die SPÖ in Dornbirn: "Wir errichten das Gebäude neu und für uns ist es ganz wichtig, dass wir auch wieder eine Heimstätte für die Dornbirner SPÖ schaffen können." Der Bürotrakt zur Straße hin werde "recht modern", meint Niedermair. "Der mittlere Teil mit dem Wohnungstrakt wird sehr an den alten Vorarlberger Hof erinnern."

Video: So soll der neue Vorarlberger Hof aussehen


Bordüren und Fassade wie beim alten Gebäude
Das "urige" vom alten Gebäude soll sich widerspiegeln. Die Außenfassade beim Wohnungstrakt wird angepasst. "Es gibt Bordüren, es gibt Fensterleibungen wieder, es gibt Fensterausschnitte, die in etwa dem alten Hof entsprechen", führt Niedermair aus. Auch die Bauhöhe soll im mittleren Bereich an das alte Gebäude erinnern. "Wir sind uns der historischen Bedeutung des Vorarlberger Hofes natürlich bewusst", gibt Fäßler zu verstehen. "Vor allem als roter Punkt im schwarzen Meer." Wichtig war bei der Planung, dass die Fassade des mittleren Bauteiles wieder an den Hof erinnert. "Im Vorarlberger Hof selbst dann im neu entstandenen werden wir ein Zimmer einrichten, wie der alte Vorarlberger Hof war." Auch klassische Vereinstreffen und Jasser-Runden sollen sich dort hoffentlich wieder treffen, meint er.

Wieder ein "klassisches Traditionsgasthaus" für Dornbirn
Der bisherige Wirt des Gasthauses wird bis zur Fertigstellung des Neubaus das Pensionsalter endgültig erreicht haben. Daher läuft die Suche nach einem neuen Gastronomen. "Wir führen derzeit mit verschiedensten Wirten und Wirtepaaren intensive Gespräche", erklärt der SPÖ-Dornbirn-Chef. Ein "klassisches Traditionsgasthaus", wo Taufen und Beerdigungen stattfinden können, soll nach der Bauzeit wieder nach Dornbirn kommen. Dort sollen sich laut Fäßler alle Vorarlberger, unabhängig von der Parteifarbe treffen können – auch, wenn es sich um die Heimstätte der Dornbirner Roten handelt. "Wir wollen natürlich auch wiederum Büros anbieten", so Niedermair. Auch der Pensionistenverband soll wieder einziehen.

"Das Gebäude an sich war 125 Jahre alt"
Bereits seit Bekanntwerden der Abriss- und Neubaupläne gab es Kritik. Einige fragten sich, warum man ein altehrwürdiges Gasthaus einfach so abreiße. "Das Gebäude an sich war 125 Jahre alt", verdeutlicht Markus Fäßler gegenüber VOL.AT. Es sei relativ einfach errichten worden. Auch wenn man es von außen nie wirklich gesehen habe, sei es im Inneren in einem schlechten Zustand gewesen: "Der offene Keller war in einem desolaten Zustand", so Fäßler. Auch Lüftungsanlage und Zwischendecken waren nicht mehr zu retten. "Wirtschaftlich hat sich das einfach nicht mehr abbilden lassen, diesen Hof in dieser Form sanieren zu lassen", gibt er zu verstehen. Wichtig war, den Hof modern und der Zeit entsprechend zu bauen. Auch behindertengerecht war das alte Gebäude laut Niedermair nicht. In der Planung habe man sehr darauf geachtet. Lift, Behinderten-WCs und Co. werden eingebaut. "Damit es für jedermann nutzbar bleibt", so Niedermair.
Auch der direkte Zugang vom Gebäude zur Tiefgarage ist mit dem Neubau dann gewährleistet. In den vergangenen Jahren habe man auch immer wieder die Bevölkerung gehört und in die Planung miteinbezogen, meint Fäßler. "Wir wollen den Hof wieder für die nächsten 100 Jahre fit machen und dann an unsere Nachfolger quasi übergeben, damit es in Vereinshand bleibt", betont Thomas Niedermair abschließend.
Was sagen Vorarlberger zum neuen "Vorarlberger Hof"?
VOL.AT hat sich auch bei Passanten in Dornbirn umgehört. Was sagen sie zum neuen Aussehen des Traditionsgasthauses? "Eigentlich schade, dass man alte Sachen abreißt", meint Brigitte aus Alberschwende. Man könne aber nichts daran ändern. "Vielleicht wird er ja viel besser. Optisch passts ins Bild", erklärt sie. "Es begeistert mich nicht, aber es stört mich jetzt auch nicht", verdeutlicht Steffen Lehmann aus Dornbirn zum neuen Design. "Das alte Gebäude habe ich schöner gefunden." Maria Hämmerle aus Dornbirn meint: "Jetzt mal was Neues, aber ich weiß nicht, ob es hinpasst." Sie mag Gebäude mit Holz gerne. Für sie stellt sich aber auch die Frage, wieso man das Aussehen des Vorarlberger Hofes ändere.
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(VOL.AT)