Auf Seiten des Tiroler-Spitzenteam standen gleich acht und bei Dornbirn sechs Exprofis auf dem Spielfeld. Allerdings hielt der Showdown nicht ganz, was er versprach. Der Wattens-Express Spielertrainer Roli Kirchler und der Führende der Torschützenliste Armin Hobel machte den Unterschied. Das könnte im Endeffekt der spannendsten Meisterschaft aller Zeiten der große und höchstwahrscheinlich auch der endscheidende Pluspunkt sein.
Roli Kirchler (von einigen Erstligisten Angebote als Spieler und Trainer) brachte seine Schützlinge schon nach 16 Minuten in Führung. Sein Kracher konnte FCD-Verteidiger Hardy Feigt auf der Torlinie nicht mehr bändigen und auch Goalie Matze Nagel war machtlos. Die Entscheidung fiel schon kurz vor dem Pausenpfiff, als Mario Haslacher mutterseelenallein aus zehn Metern ins linke Kreuzeck trifft (43.). Das 31. Saisontor von Armin Hobel nach gut einer Stunde Spielzeit war nur mehr Draufgabe, die mustergültige Vorarbeit kam vom Regisseur Roli Kirchler persönlich.
Das Prädikat bundesligareife verdiente sich das Gespann Roli Kirchler und Armin Hobel in diesem Schlager auf alle Fälle. Denn was die beiden Offensivkünstler vor 600 Zuschauern den Zuschauern an Spielwitz und sogar Laufbereitschaft zeigten, war allererste Sahne. Kirchler und Hobel haben auch mehr als 60 Prozent Anteil an den bislang geschossenen Torfabrik der Liga. Wattens unterstrich auch ihre Heimmacht. Seit nunmehr 16 (!) Heimspielen in Folge ist die Kirchler-Elf daheim unbesiegt und nur noch einen Zähler hinter den beiden Erstplatzierten Dornbirn und Anif.
Dornbirn kassierte die dritte Auswärtspleite in Folge und bot vor den vielen mitgereisten FCD-Fans die mit Abstand schwächste Saisonleistung. Trotz allem sind die Rothosen die beste Auswärtself der Liga, von dieser ausgesprochen guten Statistik war im Wattener Alpenstadion nichts zu spüren.
Erst in der Schlussphase kam die Benneker-Elf besser ins Spiel, aber mehr als der Anschlusstreffer des eingewechselten Torgaranten Mathias Mayer gelang nicht (70.). Dornbirn kann trotz der vierten Saisonniederlage den Meistertitel noch aus eigener Kraft schaffen, denn Konkurrent Anif hat das schwierige Restprogramm.
Zwei krasse Abwehrfehler haben uns schon früh sämtliche Hoffnungen auf den Punktgewinn zerstört. Die Angst zum Verlieren war größer, als der Mut zum Siegen. Es war auch für viele Leistungsträger eine Nervensache, die nicht die Normalform erreicht haben, war Dornbirn-Coach Armand Benneker nach Spielschluss riesig enttäuscht. Laut dem Holländer hat seine Mannschaft die Matchwinner Kirchler und Hobel nie in den Griff bekommen und der Glaube an den Meistertitel war von der gesamten Mannschaft nicht vorhanden. Wir hätten einen Riesenschritt für den Meistertitel machen können, jetzt helfen uns nur drei Siege im Endspurt. Wattens Sportchef Robert Auer: Es war viel leichter als erwartet und der Heimsieg geht völlig in Ordnung. Wir müssen aber weiter auf Umfaller der beiden anderen Anwärter hoffen und unser Programm ist schwer genug. (Quelle: MeineGemeinde - Thomas Knobel)