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Dorfklub Hoffenheim fordert Bayern

Am Freitag kommt es in der Allianz Arena zum heißersehnten Showdown der deutschen Bundesliga: Meister Bayern München erwartet Tabellenführer TSG 1899 Hoffenheim.

Die Bayern müssten 4:0 gewinnen, um dem Ziel, Herbstmeister zu werden, näher kommen. Die Hausherren sind vor dem ersten Bundesliga-Duell (20.30 Uhr) mit dem “Dorfclub”, der auswärts so oft getroffen hat (20 Mal) wie kein anderer Verein in dieser Saison, gewarnt.

“Es wird ein schwieriges Siel gegen eine sehr gut eingespielte Mannschaft. Wir haben praktisch ein Sechs-Punkte-Spiel um die Spitze vor uns”, sagte FCB-Feldherr Jürgen Klinsmann, dessen Schützlinge zu Hause von sieben Partien bisher nur eine (gegen Werder Bremen 2:5) verloren.

Das Ballyhoo setzte schon Tage vor dem Gipfeltreffen ein. “Wir wollen nicht ihre Trikots haben, sondern – um es frech zu formulieren – ihren Skalp”, posaunte TSG-Goch Ralf Rangnick vor 50 Journalisten und zehn TV-Teams, der größten Pressekonferenz, die der Aufsteiger je erlebt hat, in Richtung der Bayern und den Aussagen des Rekordmeister. “Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, müssen Sie nach München fahren. Wenn Sie flotten Fußball sehen wollen, sind Sie in Hoffenheim richtig.”

“Wir wollen dafür sorgen, dass die Geschichte etwa so ausgeht wie in den Asterix-Heften” meinte Rangnick. Dank eines Zaubertranks waren die Comic-Helden aus dem gallischen Dorf schier unschlagbar, doch das Geheimnis des Muntermachers konnte der 50-Jährige nicht lüften. “Der Doc ist im Moment nicht da”, meinte er schmunzelnd. Bayern-Star Franck Ribery erzählte der Zeitschrift “Sportbild” von französischen TV-Kameraleuten, die zuvor in Hoffenheim gewesen waren: “Sie haben mir gesagt: Das ist wie bei Asterix! Sie konnten gar nicht fassen, dass ihnen die Leute dort sogar mit Traktoren entgegenkamen.”

“Wir wollen gewinnen, müssen dafür aber ans absolute Limit gehen”, meinte Rangnick, der den Österreicher Andreas Ibertsberger auf der linken Seite der Viererkette einsetzt und dessen Landsmann Ramazan Özcan wieder auf die Ersatzbank setzen wird. Ob die nächste Überraschung gelingt, wird auch davon abhängen, ob die Gäste Ribery in den Griff bekommen werden. Ein Manndeckung wird der Star laut Rangnick sicher nicht bekommen.

Der Spitzenreiter ist jedoch nicht so vermessen, gleich die ganze Hierarchie auf den Kopf stellen zu wollen. Dazu Rangnick: “Wir haben nicht den Anspruch, uns auf der Ebene, auf der sich Bayern befindet, zu bewegen. Wenn die Saison normal läuft, dann wird Bayern deutscher Meister”, sagte er und ergänzte: “Aber nicht jede Saison läuft normal. Wir haben schon einige Male bewiesen, dass wir für eine Überraschung gut sind.”

“Es ist klar, dass die Spieler heiß sind bis in die Haarspitzen”, sagte Klinsmann. “Wir erwarten von uns, gegen einen Bundesliga-Konkurrenten zu Null zu spielen”, ermahnte er seine wiederholt schwächelnde Defensive. Für die Partie hätten nach Angaben des Rekordmeisters 150.000 Tickets verkauft werden können. Zwischen 6.000 und 8.000 Hoffenheim-Fans werden in der 69.000 Besucher fassenden Allianz-Arena erwartet.

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