Doppelter Bombenalarm in Rom

Im ersten Paket befand sich ein handgemachter Sprengkörper, berichtete das italienische Staatsfernsehen. Das verdächtigte Paket wurde von Angestellten der römischen Post entdeckt. Sie waren von der italienischen Polizei alarmiert worden, nachdem am Freitag vor dem Sitz der Iberia in Rom ebenfalls eine Paketbombe entschärft worden war.

Auch am Samstag war eine Paketbombe entschärft worden, die dem Mailänder Iberia-Büro auf dem Mailänder Flughafen Malpensa zugeschickt worden war. Im Paket befand sich ein Flugblatt mit Morddrohungen gegen den mehrfachen italienischen Motorrad-Weltmeister Valentino Rossi, der von dem spanischen Erdölkonzern Repsol gesponsert wird. Die Polizei geht davon aus, dass die drei Paketbomben von dem selben Bombenbastler hergestellt wurden. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die italienischen Büros der spanischen Fluggesellschaft wurden verschärft.

Laut der Polizei könnten Verbindungen zwischen den Attentätern, die wahrscheinlich linksorientierten Anarchistenkreisen gehören, und dem Terroristen Claudio Lavazza, der sich in einer Haftanstalt in der spanischen Stadt Helva befindet. Er hatte 1996 zwei Polizisten in der Stadt Cordoba erschossen.

Ein weiterer Sprengkörper wurde am Montag der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI zugeschickt. Wie das Staatsfernsehen bestätigte, explodierte der in einem Buch versteckte Sprengsatz, während sich das Paket in einem Sack mit anderen Briefen befand. Die leichte Explosion habe Rauch und Flammen verursacht, niemand sei jedoch verletzt worden, hieß es.

Die Ermittler vermuten, dass die Paketbombe nichts mit dem Sprengkörper zu tun habe, der am Montag auf dem römischen Flughafen Fiumicino entdeckt worden war. Es könnte sich um Nachahmer der mutmaßlichen Anarchistengruppe handeln, die dieser Tage den italienischen Büros der spanischen Fluggesellschaft Iberia in Mailand und Rom Paketbomben zugeschickt hat.