Donauinselfest: Einsatzkräfte kämpfen gegen den Schlamm

Zugutekommt ihnen dabei, dass der für Wien relevante Pegelstand der Donau bei Korneuburg unterdessen auf 6,25 Meter gefallen ist. “Wir sind am besten Weg”, prognostizierte Thomas Kozuh-Schneeberger, Sprecher der Wiener Gewässer (MA 45).
Damit Rettung, Feuerwehr und Polizei während des Fests ungehindert passieren können, sind die ufernahen Treppelwege unbedingt freizuhalten. Die MA 45 hat deshalb sechs kleine Bagger, einen Radlader und einen Lkw samt zehn Mann im Einsatz. Bereits jetzt sind die Treppelwege zwischen Floridsdorf und Nordbrücke trocken und müssen “lediglich” gereinigt werden.
Und noch zu Mittag soll der Pegelstand auf sechs Meter sinken. Bei der Neuen Donau sank die Durchflussmenge pro Sekunde bereits von gestern auf heute von 2.000 Kubikmeter auf 1.300.
Ebenfalls mit vollem Elan ist die Wiener Straßenreinigung ihren Gewässer-Kollegen zu Hilfe geeilt. Sechs Winterdienstpflüge und vier Waschfahrzeuge sind mit insgesamt zwanzig Mann im Kampf gegen den Schlamm. “Für uns ist es eigentlich ein bisschen Action – sonst wäre das Leben ja nur Routine”, freute sich MA 48-Chef Josef Thon über die Aufgabe.
Man habe bei einer ähnlichen Hochwassersituation während der Ruder-WM in den 1990er Jahren auf der Donauinsel bereits Erfahrungen gesammelt, weshalb heute auch vornehmliche ältere Kollegen im Einsatz seien. Die Gefahr sei schließlich, dass man im Schlamm nicht wisse, wo die Fahrbahn aufhöre und die Donau beginne.
Am Freitag erhob zugleich FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik den Vorwurf, dass das Einlaufswerk in Langenzersdorf am Beginn des Entlastungsgerinnes nur zu 30 Prozent geöffnet sei, um das Donauinselfest nicht zu gefährden, was zu höheren Pegelständen in Greifenstein und weiter flussaufwärts führe. “Das sind völlig skandalöse Vorwürfe und Unterstellungen”, so die Replik aus dem Büro von Umweltstadträtin Ulli Sima (S). Es gebe eine “Wehrordnung”, welche die Öffnung der Wehre abhängig vom Pegelstand in Korneuburg regele: “Wir halten uns natürlich an diese Wehrordnung.” Die Öffnung der Wehre betrage klarerweise nicht 100 Prozent, da diese langsam erfolgen müsse.