Donadoni neuer Italien-Coach
Donadoni folgt auf Marcello Lippi, der die Squadra Azzura bei der WM in Deutschland zum vierten Titel geführt und am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt hatte.
Donadoni ist in der italienischen Trainerszene ein relatives Leichtgewicht. Anders als seine Vorgänger Lippi und Giovanni Trapattoni hat sich der 42-Jährige nicht mit großen Erfolgen für eines der begehrtesten Ämter im italienischen Fußball empfohlen. Donadoni trainierte bisher nur Provinzklubs. Ein achter Tabellenplatz mit Livorno Calcio 2005 war dabei größter Erfolg.
Als Spieler dagegen gehörte Donadoni zu den großen Stars: Mit Milan gewann der Rechtsaußen zwischen 1986 und 1996 fünf Meistertitel und drei Mal die Champions League. Im Trikot der Azzurri wurde er 1994 in den USA Vize-Weltmeister. Er bestritt insgesamt 63 Länderspiele und schoss fünf Tore. Zum Abschluss seiner Spielerkarriere bummelte der mittlerweile leicht ergraute Lockenkopf durch die Welt und spielte in New York sowie in den Arabischen Emiraten, bevor ihn Fabio Capello als Betreuer zum AC Milan zurückholte.
Als Trainer gab Donadoni sein Debüt beim Serie C-Club in Lecco, mit dem er 2002 Tabellen-Neunter wurde. Danach trainierte er Livorno Calcio in der zweiten Liga. Sein Gastspiel beim FC Genua war wenig glücklich, nach drei Niederlagen in Folge wurde er 2004 gefeuert. 2005 kehrte er nach Livorno zurück, wo er nach einem Zerwürfnis mit Club-Präsident Aldo Spinelli in diesem Frühjahr das Handtuch warf.
Mit Donadoni setzt Italiens Fußballverband (FIGC) erstmals auf einen relativ unerfahrenen Coach. FIGC-Präsident Guido Rossi wird den aus Bergamo stammenden Trainer am Dienstag in Rom präsentieren.