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Dokument soll Saddams Schuld belegen

Im Prozess gegen Hussein hat der Staatsanwalt neues Beweismaterial vorgelegt: ein vom Expräsidenten unterzeichnetes Dokument bestätigt Todesurteile gegen 148 Schiiten.

Es handelte sich um Einwohner der Ortschaft Dujail, in der nach einem fehlgeschlagenen Attentat auf Saddam Hussein zahlreiche Menschen festgenommen wurden.

Der frühere irakische Machthaber hat bisher jede direkte Verantwortung für die Tötung der 148 Männer zurückgewiesen. Laut Staatsanwalt Jaafar al Mussawi wurden die Todesurteile in einem „imaginären Prozess“ gefällt: „Keiner der Beschuldigten wurde vor Gericht gestellt. Ihre Aussagen wurden niemals protokolliert.“

An der Sitzung am Dienstag nahmen erstmals seit einem Monat wieder Anwälte Saddam Husseins teil. Sie hatten das Irakische Sondertribunal nach der ersten Verhandlung unter dem neuen Vorsitzenden Rauf Abdel-Rahman im Jänner boykottiert und gefordert, er müsse wegen Befangenheit ersetzt werden. Abdel-Rahman erklärte am Dienstag, dieser Antrag der Verteidigung sei abgelehnt.

Saddam Husseins Chefverteidiger Khaled al Dulaimi verließ daraufhin mit einem Kollegen den Saal, um einen Einspruch vorzubereiten, die übrigen sechs Anwälte blieben aber sitzen. Rund zwei Stunden nach der Eröffnung wurde der Prozess auf Mittwoch vertagt.

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