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Doktorandenkolleg für Immunforschung

Die Uni Salzburg richtet ein Doktorandenkolleg für Immunforschung ein. Das auf zwölf Jahre angelegte Programm wird vom Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung finanziert.

Ziel sei es, Grundlagenarbeit für die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren bei Allergien und Krebs zu leisten, erklärte der Leiter des Kollegs, Univ.-Prof. Josef Thalhamer, am Mittwoch bei einem Pressegespräch.

Die Zuerkennung des Doktorandenkollegs sei eine große Anerkennung für die Universität Salzburg, betonte der Vizerektor für Forschung, Albert Duschl. Das Projekt konnte sich in einem strengen internationalen Selektionsprozess behaupten. Insgesamt können 20 Doktoranden in das Kolleg aufgenommen werden. Sie erhalten für ihre Forschungstätigkeit ein Bruttogehalt von 26.000 Euro und haben drei Jahre Zeit, ihre Doktorarbeit abzuschließen.

Das internationale Auswahlverfahren starte im März, sagte Thalhammer. Nach einem strengen Auswahlverfahren können die ersten Forscher mit Beginn des Wintersemesters 2008/2009 beginnen. Die Hälfte der Doktoranden soll aus dem Ausland kommen. Sie werden eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung durch ein an der Universität Salzburg im Schwerpunkt „Biowissenschaften und Gesundheit“ etabliertes Team an Forscherinnen und Forschern erhalten. Mit im Boot ist auch der Krebsspezialist Univ.-Prof. Richard Greil vom Universitätsklinikum Salzburg. Der Austausch zwischen der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung und der klinischen Praxis sei für den Erfolg des Doktorandenkollegs sehr wichtig, sagte Thalhamer.

Sowohl Allergien als auch Krebserkrankungen seien ein Versagen des Immunsystems, erklärte Duschl den Zusammenhang der beiden Themenbereiche im Doktorandenkolleg. Bei Allergien reagiere das Immunsystem auf bestimmte Stoffe, obwohl eigentlich nichts passieren dürfte. Bei Krebserkrankungen funktionieren die Abwehrmechanismen des Immunsystems gegen die Krebszellen nicht oder es komme zu Fehlreaktionen.

In Europa sei ein Drittel der Bevölkerung von Allergien betroffen, sagte Allergieforscher Univ.-Prof. Gernot Achatz. In Österreich wären rund 1,1 Millionen Menschen betroffen. „Wir wollen die Wurzeln des allergischen Geschehens verstehen“, erläuterte er das Ziel der Arbeiten des Teams. Die Charakterisierung von Allergenen steht ebenso im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten wie das Verstehen des allergischen Reaktionsprozesses. Die Grundlagenforschung bilde die Basis für die Entwicklung neuer Diagnoseverfahren sowie neuer Therapien, sagte Achatz.

Die Arbeitsgruppe rund um Richard Greil beschäftigt sich stark mit dem Tumorstammzellenkonzept. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Tumorzellen nicht alle gleich sind, sondern es unter ihnen „Masterminds“ gibt, die das Krebsgeschehen entscheidend beeinflussen. Diese „Masterminds“ zu erkennen, zu lokalisieren und zu beeinflussen, sind Themen der Forschungsarbeiten. Mehr Wissen über molekularbiologische Grundlagen im Tumorgeschehen könne zu neuen Diagnose- und Therapiekonzepten führen, hofft der Krebsforscher.

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