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Diskussion um Wahlärzte: FPÖ für Neugestaltung der Kassenverträge

Der FPÖ-Gesundheitssprecher fordert attraktivere Kassenverträge.
Der FPÖ-Gesundheitssprecher fordert attraktivere Kassenverträge. ©APA/ROLAND SCHLAGER
In der Diskussion um die Abschaffung von Wahlärzten hat sich nach der Ärztekammer nun auch die FPÖ zu Wort gemeldet. Der freiheitliche Ansatz sei, mehr Wahlärzte in das Kassensystem zu bekommen.
Huss rüttelt am Wahlarzt-System
Ärztekammer gegen Wahlarzt-Abschaffung

Nach der Ärztekammer kritisiert auch FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak die Forderung von Andreas Huss, Vizeobmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), das System der Wahlärzte abzuschaffen. Es brauche einen leichteren Zugang zum Studium, eine vernünftige Anzahl an Lehrpraxen und ein attraktiveres Vergütungssystem, damit junge Ärzte ihre Zukunft in einer Landpraxis sehen, sagt Kaniak in einer Aussendung am Dienstag.

FPÖ-Vorstoß: Wahlärzte gleichzeitig als Kassenärzte tätig

"Wenn man mehr Kassenärzte im Gesundheitssystem haben will, muss man das System ändern - daran führt kein Weg vorbei", so der freiheitliche Gesundheitssprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses Kaniak. Quartalsentgelte von 30 Euro pro Patienten seien zu gering. Kaniak kritisiert, dass zu viele ausländische Studierende an Österreichs Universitäten Medizin studieren, und dann "in attraktivere Länder" auswandern würden. Der freiheitliche Ansatz sei, mehr Wahlärzte in das Kassensystem zu bekommen. Eine Möglichkeit dazu seien 'halbe' oder 'viertel' Kassenverträge, bei denen Wahlärzte gleichzeitig für ein bis zwei Tage pro Woche als Kassenärzte tätig wären. "Das derzeitige System ist derzeit dermaßen verfahren und praxisfremd, dass die Versorgungssicherheit mittelfristig gefährdet ist", kritisiert der FPÖ-Gesundheitssprecher.

Ärztekammer für Überarbeitung des "ÖGK-Honorarkatalogs"

Ärztekammer-Präsident Szekeres fordert die ÖGK zum Dialog auf, anstatt "ein funktionierendes System an die Wand zu fahren". "Die ÖGK und die Spitalsträger sollten sich mit uns gemeinsam an einen Tisch setzen und die ambulante Versorgung neu denken. Am Ende des Tages sollten die Leistungen dort erbracht werden, wo sie medizinisch und wirtschaftlich am Sinnvollsten sind", so Szekeres. Dass in einzelnen Fächern eine chronische Unterversorgung herrsche, liege im nicht an einem Unwillen der Ärztinnen und Ärzte einen Kassenvertrag zu übernehmen, sondern unter anderem daran, dass die ÖGK die nötigen Kassenstellen nicht freigebe. Die Ärztekammer schlägt als Sofortmaßnahme eine Überarbeitung des "veralteten ÖGK-Honorarkatalogs" mit einer signifikanten Tariferhöhung vor.

Auch NEOS für attraktivere Kassenverträge

Auch NEOS-Gesundheitssprecherin Fiedler verlangte attraktivere und leichter verfügbare Kassenverträge. "Zweitens muss die Kasse für Beitragszahler die Kosten für den Wahlarzt übernehmen - am besten zur Gänze, jedenfalls aber zu einem deutlich höheren Beitrag als es die derzeitige Refundierung vorsieht."

(APA/Red)

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