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Discovery: Astronauten auf Außeneinsatz

Zwei Astronauten der US-Raumfähre "Discovery" haben am Montag die Internationale Raumstation ISS für einen Außeneinsatz verlassen. Dieser soll bis 17 Uhr MESZ dauern. 

Wegen neu entdeckter Probleme an der Außenhaut der US-Raumfähre Discovery könnte ein weiterer Reparatureinsatz nötig werden. An der Unterseite rage überschüssiges Füllmaterial heraus, sagte NASA-Experte Paul Hill am Sonntag in Houston. Es werde geprüft, ob dies eine Gefahr für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre darstelle.

Im Zweifelsfall müssten die Stellen von Astronauten repariert werden. Derweil unternahmen zwei Besatzungsmitglieder am Montag ihren zweiten Weltraumspaziergang, um eine der vier Steuerungseinheiten zu reparieren. Außerdem überprüften sie nach nicht näher erläuterten „Schwierigkeiten“ die Ausstiegsluke des Raumgleiters.

Das Füllmaterial rage an zwei Stellen zwischen den Hitzeschutzkacheln heraus, sagte NASA-Experte Hill. Falls zwei Expertenteams übereinstimmend zu dem Schluss kommen sollten, dass die Rückkehr in die Erdatmosphäre damit zur Gefahr würde, müssten ein oder zwei Astronauten die betroffenen Stelle reparieren. Den Angaben zufolge ragen die Stücke rund zwei Zentimeter aus den Kacheln hervor. Die festgesetzte Grenze liegt bei 0,6 Zentimetern. Das Füllmaterial soll beim Eintritt in die Erdatmosphäre das Einströmen heißen Gases zwischen die Hitzeschutzkacheln verhindern.

Die Entscheidung über eine Reparatur sollte noch am Montag fallen. Da ein Weltraumaufenthalt immer mit Risiken verbunden sei, müsse es aber eine „gute Begründung“ für einen solchen Einsatz geben, sagte Steve Poulos vom Shuttle-Programm der NASA. Bis auf das Problem mit der Füllmasse sei der Hitzeschutz der Discovery in einem Zustand, mit dem eine sichere Rückkehr gewährleistet sei. Er zeigte sich überzeugt, dass die Discovery wie geplant am kommenden Montag zur Erde zurückkehren werde.

Beim Start der Discovery am vergangenen Dienstag waren mehrere Stücke der Isolierung vom Tank abgerissen und hatten vermutlich die Unterseite beschädigt. In den vergangenen Tagen war die Oberfläche des Raumgleiters mit Hilfe von Fotos und Videos auf Schäden abgesucht worden. Im Februar 2003 war die US-Raumfähre Columbia wegen eines Defekts am Schutzschild beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Damals kamen alle sieben Astronauten an Bord ums Leben.

Der US-Astronaut Stephen Robinson und der Japaner Soichi Noguchi begannen derweil damit, eines der vier so genannten Gyroskope auszuwechseln, mit denen die Internationale Raumstation (ISS) automatisch durch das All gesteuert wird. Dazu lösten sie die Bolzen an einem Träger, an dem das defekte Steuerungselement angebracht ist. Das Gyroskop ist etwa so groß wie eine Waschmaschine und wiegt auf der Erde rund 300 Kilogramm. Der Einsatz sollte rund sechseinhalb Stunden dauern.

Zuvor hatten Robinson und Noguchi die Ausstiegsluke der Raumfähre überprüft. Dieser Programmpunkt sei nach Problemen eingefügt worden, die sich nach dem ersten Weltraum-Spaziergang der beiden Raumfahrer am Samstag ergeben hätten, hieß es von der NASA. Nähere Einzelheiten über die Art der Schwierigkeiten waren zunächst nicht bekannt.

Andere Astronauten wollten weiter Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände vom Raumgleiter in die ISS umladen. Im Gegenzug zu den insgesamt 13,5 Tonnen Nachschub soll die Discovery rund elf Tonnen Abfall und alte Ausrüstung aufnehmen, die sich in den vergangenen drei Jahren auf der ISS angesammelt haben. Für Mittwoch ist ein weiterer Weltraum-Spaziergang vorgesehen. Der Rückkehr zur Erde ist für kommenden Montag geplant.

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