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Dirie erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizei

Schwere Vorwürfe gegen die Polizei in Brüssel hat die UNO-Sonderbotschafterin und Autorin Waris Dirie am Montag erhoben. "Sie haben mich wie eine Prostituierte behandelt."

Das sagte das Ex-Model in einer Videoaufzeichnung aus dem Spitalsbett. Die gebürtige Somalierin wird im Spital laut ihrem Manager Walter Lutschinger von einem Spezialisten psychologisch betreut und soll bis zu vier Tage dortbleiben.

Die Beamten hätten mit Sicherheit gedacht, dass sie so etwas wie eine Prostituierte sei und ihr keine Hilfe geboten. “Nur wegen meiner Hautfarbe”, zeigte sich die Autorin überzeugt. Zweimal sei sie mit der Bitte um Unterstützung von einer Polizeistation weggeschickt und dabei auch mit dem Gefängnis bedroht worden, schilderte Dirie in dem Video.

Am Sonntagabend waren Vorwürfe bekannt geworden, wonach Dirie von einem Taxifahrer gewaltsam gefangen gehalten worden sein soll. In Belgien reagierte man auf den über die Medien bekanntgemachten Verbrechens-Verdacht verhalten: Die Brüsseler Staatsanwalt betonte auf APA-Anfrage, sie habe bisher offiziell keine neuen Informationen im Fall Waris Dirie und werde sich auch nicht aktiv darum bemühen. “Wir zwingen niemanden, eine Anzeige zu machen”, hieß es.

Den Ärzten zufolge erlitt Dirie Blessuren nahe an einer Gehirnerschütterung, darüber hinaus Verletzungen an beiden Schultern, sowie den Beinen. Das Ex-Model war am Dienstagabend nach einem Disco-Besuch verschwunden und bis Freitagabend wie vom Erdboden verschluckt. Nachdem sie ihr Hotel nicht gefunden habe und ihr die Polizei nicht habe helfen wollen, habe sie sich zu Fuß auf die Suche gemacht. Dabei sei sie auf jenen Taxifahrer gestoßen, der sie später gefangen gehalten haben soll, erzählte sie. In einem unbeobachteten Moment konnte sie entkommen. Vergewaltigungs-Versuche sollen nach mehreren Kämpfen fehlgeschlagen sein.

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