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Digitales Jahr eröffnet Frauen neue Chancen

Das freiwillige digitale Jahr soll vor allem junge Frauen für digitale Berufe begeistern. (Foto: Jürgen Gorbach/ AK)
Das freiwillige digitale Jahr soll vor allem junge Frauen für digitale Berufe begeistern. (Foto: Jürgen Gorbach/ AK)
Mit einer brandneuen Initiative will die AK Vorarlberg Frauen mehr für digitale Berufe begeistern.

Im Rahmen der Sozialpartner-Plattform Industrie 4.0 ermöglicht sie jungen Menschen zwischen 17 und 27 Jahren ein freiwilliges digitales Jahr. Bezahlt und versichert und mega-spannend. AK-Präsident Hubert Hämmerle weiß nur zu gut: „Wir müssen viel mehr tun, um vor allem junge Frauen für die neuen Berufsanforderungen fit zu machen.“ Weibliche Lehrlinge haben zwar 2019 „Metalltechnikerin“ schon zum drittbeliebtesten Beruf erkürt, aber das reicht nicht. „Wenn Vorarlberg als Industrieregion Zukunft haben soll, müssen wir vor allem Frauen befähigen, sich in den digitalen Zukunftsberufen zurechtzufinden.“

Noch immer große Gräben

Es ist nun 100 Jahre her, dass Frauen an den technischen Hochschulen erstmals zugelassen wurden. Noch immer wirken tradierte Rollenbilder.

Im Wintersemester 2017 waren an Österreichs Universitäten rund 95.000 Studierende in MINT-Fächern inskribiert, davon nur ein Drittel Frauen. An den Fachhochschulen studierten knapp 20.000 Personen ein MINT-Studium, der Frauenanteil betrug nur ein Viertel. Mädchen besuchen überproportional oft Schulen im Bereich Soziales und Gesundheit sowie wirtschaftsberufliche Schulen, Berufsschulen werden zu zwei Drittel von Burschen besucht.  Deshalb sind Initiativen wie das freiwillige digitale Jahr so wichtig.

Am Digital Campus Vorarlberg werden heute schon zahlreiche digitale Berufe ausgebildet. Im Pilotprojekt sollen in einem ersten Schritt junge Frauen – später auch junge Männer – das nötige Rüstzeug erhalten, um sich für digitale Zukunftsberufe zu entscheiden.

Im Pionierjahr versichert

Wie das geht? Das Pionierjahr ist in zwei Abschnitte geteilt: die achtwöchige digitale Grundausbildung am Digital Campus Vorarlberg wird Juli und August 2020 in Anspruch nehmen. Die acht Monate dauernde praktische Ausbildung erfolgt anschließend in einem Vorarlberger Partnerunternehmen.

Während dieser Ausbildung sind die Teilnehmer sozialversichert und erhalten ein Entgelt. „Eventuell wird es hier künftig sogar einen eigenen Kollektivvertrag geben“, sagt der AK-Präsident, „die Verhandlungen laufen.“ Die Kosten tragen der Digitalisierungsfonds der Bundesarbeitskammer sowie die teilnehmenden Unternehmen.

Bald in ganz Österreich

Dieses Pionierjahr, das zeitgleich auch in Linz läuft, wird laut der zuständigen Geschäftsführerin des Digital Campus Vorarlberg, MMag. Eva King M.Sc, wissenschaftlich evaluiert und soll in der Folge in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien auf ganz Österreich ausgerollt werden. Besonderen Wert legt diese praxisnahe Ausbildung auf Prozess- und Systemkompetenzen, Programmierkenntnisse, multidisziplinäres Denken und Handeln und die traditionellen tätigkeitsspezifische Fachkenntnisse.

Bewerbung und Ablauf

Interessentinnen sind zwischen 17 und 27 Jahre alt und bewerben sich ab jetzt unter www.digitalcampusvorarlberg.at

  • Aufnahmetest gibt es keinen, aber ein Motivationsschreiben, Lebenslauf und ausgefüllter Bewerbungsbogen ist gefragt.
  • Bewerbungsfrist: ab sofort bis 29. Mai 2020
  • Ablauf: Theoretische Ausbildung in Juli und August, ab September Ausbildung in den Unternehmen.
  • Insgesamt stehen zwölf Plätze zur Verfügung.

„Wir müssen viel mehr tun, um vor allem junge Frauen für die neuen Berufsanforderungen fit zu machen.“ Hubert Hämmerle, AK-Präsident

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