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Digitaler Euro soll Europa unabhängiger machen

Der digitale Euro soll Europas Souveränität stärken.
Der digitale Euro soll Europas Souveränität stärken. ©APA/DPA/Karl-Josef Hildenbrand
Der digitale Euro soll Bargeld ergänzen, Europas Unabhängigkeit stärken und Gebühren für nicht-europäische Zahlungsdienstleister senken. Vertreter aus Politik und Finanzbranche betonten dies bei einer Diskussion in Wien. Die Einführung ist für 2029 geplant.

"Der digitale Euro ist für mich nur die Fortsetzung der Einführung des Euro vor mehr als 25 Jahren", so Finanzminister Markus Marterbauer. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten könnte Europa durch eine digitale Währung unabhängiger von US-Unternehmen wie Visa oder Mastercard werden und Gebühren an diese Firmen einsparen.

Digitaler Euro als "Zwilling des Bargelds"

Auch EU-Abgeordnete Evelyn Regner betonte die Vorteile des digitalen Euro. "Es geht um europäische Souveränität", sagte sie. Souveränität bedeute, "unsere Zahlungsmittel so zu verwenden, wie wir sie verwenden wollen". Die Folgen der Abhängigkeit von US-Finanzdienstleistern hätten etwa Richterinnen und Richter des Internationalen Strafgerichtshofs gespürt. US-Präsident Donald Trump habe sie sanktioniert, weil sie an Fällen zu Israel und den USA gearbeitet hatten. Nun könnten sie ihre Kreditkarten nicht mehr nützen.

Wie der digitale Euro im Alltag funktionieren soll, erläuterte OeNB-Direktor Josef Meichenitsch. Der digitale Euro solle Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen. "Die täglichen Vorteile sind auch ganz klar", sagte Meichenitsch. Der digitale Euro wäre überall im Euroraum mit kostenlosen Transaktionen verfügbar, die hohen Datenschutzstandards entsprechen würden. Zudem sollen Transaktionen auch ohne Internetzugang möglich sein, Geld könne direkt von einer Person zur anderen übertragen werden. "Im Wesentlichen ist der digitale Euro ein Zwilling des Bargelds und bringt die Vorteile des Bargelds in den digitalen Raum", so Meichenitsch.

(APA/Red)

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