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Diese Wiener Labels designen nachhaltige Mode

Nachhaltige Mode ist bei Wienern wieder gefragt.
Nachhaltige Mode ist bei Wienern wieder gefragt. ©pixabay.com (Sujet)
Die Wiener achten bei Mode wieder vermehrt auf Müllvermeidung und Ressourcenschonung. Einige Labels haben sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben und designen trendige Mode aus alten Lieblingsstücken.

Mode aus nachhaltiger, ökologischer Produktion ist längst in Wien angekommen: Wiens Fair-Fashion-Labels stellen ihre Kleidung sozial gerecht und umweltschonend her.

Beispielhaft für zahlreiche nachhaltig arbeitende Wiener Mode- und Bekleidungstechniker, hier sechs Labels, die trendige Mode designen, verändern und dabei die Umwelt schonen.

Adressen füe nachhaltige Mode in Wien im Überblick

Atelier Lieblingssachen

Geliebte Modeteile wegwerfen? Mitnichten! Mariam Wahsel und Ruth Zach schenken diesen in ihrem "Atelier Lieblingssachen" (3., Rechte Bahngasse 28/1) ein neues Leben. "Zuletzt kam eine Kundin mit dem Maturaballkleid ihrer Mutter aus den Achtziger-Jahren, wir haben es zu einem aktuell modischen Ballkleid umgearbeitet, das sie schließlich zum Maturaball ihres Sohnes trug."

Miriam Wahsel und Ruth Zach sind Spezialistinnen für's Reparieren, Ummodeln, Upcyclen. "Wenn das Kleidungsstück gar nicht mehr zu retten ist, verarbeite ich Teile des Stoffes etwa noch zu einem Gürtel oder Lieblingspolster. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt und Nachhaltigkeit erreicht damit eine neue Dimension."

Stolze Helden

Hier werden alte Hochzeitskleider zu trendigen Sommerkleidchen umgearbeitet und Großmutters Röcke bekommen ein Designupdate. Dagmar Mikolics legt mit "MD-Modedesign" und dem "Label "Stolze Helden" (1., Börsegasse 7) sowohl beim Design als auch bei der Qualität der Produkte hohen Wert auf Nachhaltigkeit. So hat die Wiener Modedesignerin zuletzt aus mehreren alten Jeanshosen einen Jeansmantel gefertigt, aus typischen Urlaubsstoffen oder Saris elegante Kleider und Röcke.

"Kunden schätzen das Handwerk wieder, sie lassen sich Kleidungsstücke mehr kosten, weil sie Bestand haben. Von meinen Kleidern landet nichts am Müll, denn meine Mode geht nicht kaputt."

Shakkei

Gabriel Baradee zählt mit seinem Label "Shakkei" (7., Burggasse 43-45/Ecke Kirchengasse) zu einem wahren Pionier der Fair-Fashion-Szene in Wien. Nachhaltigkeit bei Shakkei stützt sich auf mehrere Säulen: Zertifizierte Biomaterialien, Produktion in der EU und in Kleinserien, sowie durchdachte Schnittführung, damit schon beim Zuschnitt kein Müll produziert wird.

Der Wiener Modedesigner stellt auf seiner Homepage sogar "Zero-Waste-Schnitt-Kits" zum Download zur Verfügung, damit alle stoffeffizient schneidern können. "Ich bemerke, in Wien wird zunehmend nachhaltige Mode nachgefragt, es gibt einen Trend, Fair Fashion zu kaufen."

Wienerkleid

Seit 2017 gibt es Wienerkleid (7., Siebensterngase 20), die Nachhaltigkeit liegt in der Fertigung, alles wird selber genäht. Designerin Doris Bittermann: "Ich arbeite auch mit alten Stoffen und upcycel diese, wie etwa alte Vorhänge." Zuletzt fertigte Bittermann aus abgelegten Blaumannuniformen der Post- und ÖBB-Beamten neue Overalls, kombiniert mit Jeansstoffen wurden diese zu Hosen, Jacken, Oberteilen. "Ökologische und soziale Nachhaltigkeit spielen in meinem Leben wie auch meiner Arbeit und meiner Mode eine große Rolle. Es bedeutet, dass man nicht jede Saison die gesamte Garderobe auswechselt, sondern mit besonderen Stücken ergänzt und neu kombiniert, was mit meinen Kollektionen Sommer wie Winter perfekt funktioniert."

km/a

Fallschirme, Zeltplanen und Wolldecken, daraus wird beim Label km/a von Katha Harrer (1., Helfersdorferstraße 6/4) Tragbares, wie etwa Kleider, Jacken, Mäntel. Die Wiener Modedesignerin: "Es ist mir einfach zuwider, wieviel Kleidung weggeworfen wird. Ich finde es genial, Materialien mit Geschichte weiter zu verarbeiten."

So werden bei Harrer italienische Baumwollfallschirme aus den Sechziger-Jahren zu schicken Kleidern und Hemden, Zeltplanen aus dicht gewebten Baumwollstoffen oder alte Decken werden zu robusten, nahezu wasserdichten Jacken und Mänteln.

Studio epic-couture

Das Label Studio epic-couture (21., Leopoldauerplatz 79/2A) von Katrin Vavra und Tina Ferguson gibt es seit 2019. "Im Upcyclen haben wir das Ziel, Highend-Fashion für den Laufsteg zu kreieren, wir wollen dem Upcyclen ein neues Image geben, weg vom Patchwork-Gedanken hin zur Haute Couture. Second-Hand-Mode wird dabei dank feinster Handarbeit veredelt und verändert, so entstehen Einzelstücke mit denen die Massenproduktion der Modeindustrie nicht mithalten kann."

Aus Sakkos werden etwa coole Bodys, aus alten Blusen erlesene Fashionoberteile, bei der Produktion entsteht kein Müll, Altes wird neu verarbeitet. "Aktuell designen wir aus alten Steppdecken lässige Mäntel, alte, weggeworfene Dirndlblusen arbeiten wir zu einzigartigen Oberteilen mit It-Peace-Charakter um. So macht Upcyclen Spaß und wird Altes wieder zum stylishen Eyecatcher."

(Red)

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