Diese Stadt hat Chancen für EU-Anti-Geldwäschebehörde

Frankfurt hat nach Ansicht des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein gute Chancen auf den Zuschlag für die europäische Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche. "Ich glaube, dass wir gut aufgestellt sind und dass es gute Argumente für den Standort gibt. Das würde den Finanzplatz Frankfurt enorm stärken", sagte Rhein in einem am Mittwoch veröffentlichten Reuters-Interview.
Diese gute Stadt hat Chancen für EU-Anti-Geldwäschebehörde
Von Frankfurt aus sei jede europäische Stadt in kürzester Zeit zu erreichen und mit den vielen Kreditinstituten, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa gebe es das richtige Umfeld. Dabei verwies der CDU-Politiker auf rund 280 Kreditinstitute in Frankfurt mit 60.000 Beschäftigten. Er sei zudem dankbar für die Unterstützung des deutschen Finanzministers Christian Lindner und Bundeskanzler Olaf Scholz, die sich im Rennen um die Ansiedlung der Behörde "ganz stark hinter Frankfurt gestellt" hätten.
Beworben haben sich Paris, Madrid, Vilnius, Wien und Luxemburg
Frankfurt, das sich beim Wettbewerb um die europäische Bankenaufsicht Paris geschlagen geben musste, hat sich um die Ansiedlung der EU-Anti-Geldwäschebehörde AMLA (Anti-Money Laundering Authority) beworben - ebenso wie Paris, Madrid, Vilnius, Wien und Luxemburg. Einen Zeitplan für die Entscheidung ist noch unklar. "Das wird sich noch ein bisschen ziehen", sagte Rhein. Wahrscheinlich werde die Entscheidung im sogenannten Trilog-Verfahren getroffen, also von der EU-Kommission, dem EU-Rat der Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament gemeinsam. Eigentlich war eine Entscheidung für den Frühsommer angepeilt.
(APA/Red)