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Diese Länder unterstützen die Ukraine mit Geld, Waffen und Munition

Zwei Dutzend Staaten unterstützen Ukraine mit Waffen, Munition und Geld.
Zwei Dutzend Staaten unterstützen Ukraine mit Waffen, Munition und Geld. ©APA/AFP/DANIEL LEAL
Die US-Regierung stellt Kiew bis zu 350 Millionen US-Dollar zur "sofortigen Unterstützung der Verteidigung der Ukraine" zur Verfügung. Zwei Dutzend weitere Staaten sagen Waffen, Munition und militärische Ausrüstung zu.
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Die militärische Unterstützung werde helfen, sich gegen die Bedrohungen durch Panzer und aus der Luft zu wehren, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag. Bei einer Geberkonferenz für die Ukraine sagten nach britischen Angaben rund zwei Dutzend Staaten "militärische und humanitäre Hilfe" zu.

USA sagt Ukraine 350 Millionen Dollar zu

"Das ist ein weiteres Signal, dass die USA zu den Menschen in der Ukraine stehen, während sie ihr souveränes, mutiges und stolzes Land verteidigen", so Blinken. Mit der neuen Tranche summierten sich die Militärhilfen für die Ukraine seit dem vergangenem Jahr auf eine Milliarde US-Dollar, hieß es weiter. US-Präsident Joe Biden hatte die Auszahlung der neuen Militärhilfen in der Nacht zum Samstag angeordnet. Die USA haben der Ukraine bereits viele Waffensystem und auch Munition geliefert.

Man erwäge jede Option, um Kiew in seiner Verteidigung gegen "Präsident Putins grundlose und illegale Invasion" zu unterstützen, teilte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace per Twitter mit. Sein Staatssekretär James Heappey bestätigte in einem BBC-Interview, dass Großbritannien weitere Waffen schicken wolle. Bisher haben die Briten 2.000 Panzerabwehrraketen zur Verfügung gestellt. Es werde auch an Plänen gearbeitet, eine ukrainische Exilregierung und Widerstand im Land zu unterstützen, sollten die russischen Truppen die Oberhand gewinnen, so Heappey weiter.

Niederlande liefern Flugabwehrraketen

Die Niederlande werden etwa 200 Stinger-Flugabwehrraketen an die Ukraine liefern, teilte die Regierung dem Parlament am Samstag in Den Haag mit. Die Regierung reagiere damit auf ein Ersuchen der Ukraine. Die sogenannten Stinger-Raketen können zum Beispiel Flugzeuge und Helikopter treffen. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Niederlande der Lieferung von Waffen und militärischen Gütern zugestimmt. Dazu gehörten 100 Scharfschützengewehre mit 30.000 Stück Munition sowie Radargeräte und Minen-Detektoren. Ein Teil davon sei am Samstag verschickt worden, der Rest solle so schnell wie möglich folgen. Die Niederlande hätten allerdings ebenso wie auch andere Verbündete "logistische" Probleme.

Tschechien kündigt Waffen- und Munitionslieferungen an

Tschechien kündigte an, Waffen und Munition im Wert von 7,6 Millionen Euro an die Ukraine zu liefern. Dabei handle es sich um Maschinengewehre, Sturmgewehre und andere leichte Waffen, hieß es.

Belgien will Ukraine mit Waffen und Treibstoff unterstzützen

Belgien will die Ukraine mit Waffen und Kraftstoff unterstützen. "Die Ukraine hat Belgien um große Mengen an Treibstoff gebeten, um ihre Truppen zu versorgen", schrieb Premier Alexander de Croo auf Twitter. Man werde 3.800 Tonnen Kraftstoff liefern. "Belgien wird außerdem 2.000 Maschinengewehre an die ukrainische Armee liefern", schrieb er weiter. Darüber hinaus werde Belgien 300 Soldaten nach Rumänien entsenden.

Dänemark teilte am Samstag mit, 2.000 schusssichere Westen und 700 Sanitätstaschen in die Ukraine schicken zu wollen.

Deutschland genehmigte Lieferung von 400 Panzerfäusten

Deutschland hat den Niederlanden die Lieferung von 400 Panzerfäusten aus deutscher Produktion an die Ukraine genehmigt. Das erfuhr die dpa am Samstag aus Regierungskreisen. Bisher hatte Berlin alle Exporte tödlicher Waffen in die Ukraine prinzipiell abgelehnt, weil es sich um ein Krisengebiet handelt, und nur 5000 Helme zugesagt, die am Samstag an die ukrainischen Streitkräfte übergeben wurden. Auch Estland wurde die Lieferung mehrerer Artilleriegeschütze aus DDR-Altbeständen an die Ukraine genehmigt.

Nach Angaben des Berliner Wirtschaftsministeriums wurde am Samstag außerdem die Ausfuhr von 14 gepanzerten Fahrzeugen genehmigt, zudem soll bis zu 10.000 Tonnen Treibstoff über Polen in die Ukraine geliefert werden.

Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag mitteilte, werden die ukrainischen Streitkräfte mit 1.000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" auch direkt von Deutschland unterstützt.

1.200 NATO-Soldaten in Slowakei erwartet

Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad bestätigte, dass demnächst 1.200 NATO-Soldaten in das direkt an die Ukraine grenzende EU- und NATO-Land kommen sollen. Außerdem werde Deutschland die slowakische Verteidigungsbereitschaft durch "Patriot"-Flugabwehrsysteme verstärken, erklärte der Minister am Samstag nach einer Sondersitzung der Regierung in Bratislava. Die NATO-Soldaten sollen demnach gemeinsam mit 300 slowakischen Soldaten eine gemeinsame Einheit bilden.

Italien sendet vier weitere Kampfflugzeuge

Italien vier weitere Kampfflugzeuge zur Stärkung der NATO-Südostflanke nach Rumänien. Das kündigte Verteidigungsminister Lorenzo Guerini an. Bisher hatten die Italiener auf dem Militärflughafen Mihail Kogalniceanu bei Constanta bereits vier Eurofighter stationiert, von Sonntag an kommen vier weitere dazu. Seit Dezember ist innerhalb der NATO die italienische Luftwaffe für die Luftraumüberwachung in der Region verantwortlich ("Southern Air Policing"). Die deutsche Bundeswehr hatte in den vergangenen Tagen insgesamt sechs Kampfflugzeuge nach Rumänien geschickt.

Nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron wird der von Russland geführte Krieg in der Ukraine "andauern". "Wir müssen uns darauf vorbereiten", warnte der Staatschef bei der Eröffnung der Internationalen Landwirtschaftsmesse in Paris. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Samstag: "Waffen und Ausrüstung unserer Partner sind auf dem Weg in die Ukraine. Die Anti-Kriegs-Koalition funktioniert."

Britische Regierung hielt Geberkonferenz für Ukraine ab

Die Geberkonferenz fand unter britischer Führung am Freitagabend virtuell statt. Einem Bericht des britischen Senders Sky News zufolge waren an der Konferenz auch die USA und mehrere Länder beteiligt, die nicht der NATO angehören. Österreich war laut Auskunft des Außenministeriums auf Anfrage der APA nicht eingeladen. Eine Sprecherin verwies auf bereits von der Bundesregierung geleistete humanitäre Hilfe an die Ukraine.

Rumänien sagt militärische und ärztliche Hilfe zu

Rumänien wird der kriegserschütterten Ukraine mit militärischer sowie ärztlicher Hilfe beistehen. Die Koalitionsregierung unter Premierminister Nicolae Ciuca (Liberale Partei/PNL) habe beschlossen, dem Nachbarland umgehend Munition, schusssichere Westen, Militärhelme, sonstige militärische Ausrüstung, Treibstoff, Wasser, Lebensmittel, Arzneimittel sowie medizinische Hilfsgüter zukommen zu lassen, teilte Regierungssprecher Dan Carbunaru am Sonntagvormittag mit.

Des Weiteren stünden sämtliche rumänischen Krankenhäuser bereit, ukrainische Verletzte aufzunehmen, fügte der Regierungssprecher hinzu. Dies ist bereits die zweite Hilfslieferung, mit der Rumänien die schwer geprüfte Ukraine unterstützt.

Griechenland liefert militärisches Material an die Ukraine

Griechenland gewährt der Ukraine Militärhilfe. Es handle sich um "Verteidigungsmaterial", berichtete der staatliche Rundfunk. Doch gab es keine genauen Angaben, ob es um Waffen geht und wenn ja welche. Die militärische Hilfe sollte am Sonntag mit zwei C-130 Transportflugzeugen der griechischen Luftwaffe zunächst nach Polen gebracht werden.

Die Entscheidung traf der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis nach einer Krisensitzung mit der Militärführung des NATO-Landes. Zudem werde Griechenland auch humanitäre Hilfe leisten, hieß es im Staatsrundfunk weiter.

Luxemburg schickt Waffen zur Unterstützung Kiews

Das Großherzogtum Luxemburg schickt der Ukraine Defensivwaffen und militärisches Material für den Kampf gegen russische Soldaten. Die luxemburgische Armee werde unter anderem 100 Panzerabwehrwaffen des modernen schwedischen Typs NLAW liefern, teilte Verteidigungsminister François Bausch am Montag mit. Luxemburg werde auch mehrere Allrad-Jeeps und 15 Militärzelte in die Ukraine schicken.

Luxemburg, dessen Streitkräfte etwa 1000 Soldaten zählen, habe seine Militärpräsenz im Rahmen einer in Litauen stationierten NATO-Einheit um zwei auf sechs Mann erhöht.

Bausch verwies darauf, dass sich Luxemburg nicht nur an einem NATO-Fonds für die Ukraine beteiligt, sondern auch an den Finanzhilfen der Europäischen Union in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro, mit denen Waffenkäufe der Ukraine unterstützt werden.

Orban will keine Waffenlieferungen durch Ungarn lassen

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will es nicht zulassen, dass Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine über ungarisches Hoheitsgebiet durchgeführt werden. "Wir haben entschieden, dass wir keine derartigen Lieferungen durchlassen", teilte er in einer Erklärung mit, die die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI am Montagabend veröffentlichte.

Das EU- und Nato-Land Ungarn grenzt im Osten an die Ukraine und weist eine etwa 140 Kilometer lange gemeinsame Grenze auf. Die Entscheidung, keine Waffenlieferungen durch Ungarn passieren zu lassen, begründete Orban damit, dass in der westukrainischen Region Transkarpatien mehr als 100.000 ethnische Ungarn leben. Deren Sicherheit wäre durch derartige Lieferungen gefährdet, hieß es.

Der rechtsnationale Politiker hat in der EU die Sanktionsbeschlüsse gegen Russland sowie die Entscheidung, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen, mitgetragen. Zugleich verurteilte er den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eher halbherzig. In den Jahren seit seinem Amtsantritt 2010 entwickelte er ein freundschaftliches Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.

In der Erklärung von Montagabend sagte Orban weiter: "Es ist das Interesse der ungarischen Menschen, dass sich Ungarn aus diesem Krieg heraushält." Aus diesem Grunde werde Ungarn weder Waffen noch Soldaten ins Kriegsgebiet schicken.

(APA/Red)

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