AA

Dienstrecht-Änderung: Bald weniger Ferien für Österreichs Lehrer?

Bislang konnten sich Lehrerinnen und Lehrer bis zu 14 Wochen lang vom Job erholen - bald vielleicht nicht mehr
Bislang konnten sich Lehrerinnen und Lehrer bis zu 14 Wochen lang vom Job erholen - bald vielleicht nicht mehr ©Bilderbox
Bisher ging es Lehrerinnen und Lehrern in dieser Hinsicht besser als den meisten anderen - hatten sie doch so viel Urlaub bzw. Ferien wie kaum ein Berufsstand sonst. Das könnte sich demnächst ändern - denn mit dem geplanten neuen Dienstrecht für Lehrer soll es den 14 Wochen Ferien an den Kragen gehen.

Eine wahre Hiobsbotschaft enthält die kommende Dienstrecht-Änderung für die Lehrer. Denn Medienberichten zufolge sieht es ganz danach aus, als ob heimische Pädagogen künftig die unterrichtsfreie Zeit verstärkt beruflich nützen müssten, anstatt auszuspannen. Die 14 Wochen Ferien, welche Lehrerinnen und Lehrern derzeit noch zustehen, könnten nämlich empfindlich reduziert werden.

Konsens über Lehrer-Ferien-Kürzung

Konkret berichtet die Tageszeitung “Österreich” in ihrer Sonntagsausgabe von den Plänen der Regierung, die Ferien der Lehrer, welche bekanntlich neun Wochen mehr als in den meisten anderen Berufen umfassen, zu kürzen. “Lehrer sollen ihre Fortbildung künftig verstärkt in der unterrichtsfreien Zeit erledigen”, erläutert ein Verhandler den Plan. Diesbezüglich herrsche absolutes Einverständnis im Verhandlungsteam der Regierung, bestehend aus Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) und Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP).

Wie viele Wochen die Lehrer letztlich verlieren würden, sei noch Verhandlungssache. Auch zum Hintergrund der neuen Ferienordnung äußerte sich “Österreich”: Für die Vortragenden der Pädagogischen Hochschulen gälten bereits neue Dienstverträge mit nur fünf Wochen Ferien – für die dortigen Lehrer sei es bereits beschlossene Sache, dass diese künftig einen Teil ihres Angebots in den Schulferien abhalten müssten.

Walser zur Diskussion über Lehrerfortbildung: “Saboteure”

Harald Walser, der Bildungssprecher der Grünen, äußert sich zum Bekanntwerden der ersten Details über die Dienstrechtsverhandlungen für Lehrkräfte “nicht überrascht”, aber bitter. Er spricht von “Saboteuren”, die “schon wieder unterwegs” seien. Für ihn stellt sich die Frage, wer die Verhandlungen “torpedieren” wolle. Die Grünen forderten nämlich in diesem Zusammenhang eine Offenlegung des Gesamtkonzepts für ein neues Lehrerdienstrecht und wehren sich dagegen, wie hier hinter versschlossenen Türen verhandelt werde.

Walser räumt ein, dass sich, “wenn die Rahmenbedingungen stimmen”, sachlich wenig gegen die Forderung einwenden ließe, die Fortbildung müsse künftig verstärkt in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden. “Veränderungen der jetzigen Regelungen können erfolgreich aber nur im Rahmen eines Gesamtkonzepts verhandelt werden. Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen und akzeptable Arbeitsplätze an den Schulen, höhere Anfangsgehälter, die Entlastung von Lehrkräften durch PsychologInnen, SozialarbeiterInnen etc. bis hin zu einer neuen Regelung über Arbeitszeit und Fortbildung.”

Solange Schmied aber auf “Verhandlungen im stillen Kämmerlein” setze, würden die Verhandlungen jeweils nach Lust und Laune durch einzelne GewerkschafterInnen oder Beamte mit gezielten Indiskretionen über Details sabotiert: “Lehrkräfte und die Öffentlichkeit haben ein Recht darauf, endlich das Gesamtkonzept zu sehen. Damit vermeiden wir unsachliche Diskussionen über Details”, so der Grüne Bildungssprecher über die aktuelle Situation der Lehrerinnen und Lehrer.

(red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Dienstrecht-Änderung: Bald weniger Ferien für Österreichs Lehrer?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen