Der studierte Politikwissenschaftler und Soziologe ist spezialisiert auf die Analyse internationaler Politik, Kriegsursachenforschung und die Arbeit von Geheimdiensten. Thore D. Hansen arbeitete als Wirtschaftsjournalist und war von 2006 bis 2010 Kommunikationsberater von zwei europäischen Großbanken. In dieser Zeit erlebte er den Ausbruch der Finanzkrise hautnah. Heute schreibt er politische Thriller – inspiriert von seiner jahrelangen Arbeit im Finanzsektor und seinen engen Kontakten zu US-Geheimdiensten. Insbesondere seine Freundschaft zum ehemaligen CIA-Agenten Philip Agee ermöglichte Hansen unübliche Einblicke in die Entstehung internationaler Konflikte.
Der 49-jährige Wahlösterreicher hat ein Gespür für die großen Themen unserer Zeit. Er kennt die dunklen Machenschaften der internationalen Großbanken, das Vorgehen der US-Geheimdienste und warnt vor einem möglichen Zusammenbruch des Finanzsystems. Mit dem Finanzmarkthriller „Quantum Dawn“ gelang ihm 2015 im deutschsprachigen Raum der Durchbruch. Seine Warnungen vor dem Hochfrequenzhandel und sein Hintergrundwissen für die Ursachen der Finanzkrise fanden ein breites Publikum. Im Folgeroman „China Dawn“ bewies er 2016 erneut seine Fähigkeiten für das Genre des Politthrillers. Darin verarbeitet er das politisch brisante Thema einer Konfrontation zwischen den USA und China mit spektakulärem Insiderwissen zu einem Roman mit Hochspannung. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung trat mit dem US-Präsidenten Donald Trump ein Mann auf die Weltbühne, mit dem die Rivalität der Supermächte tatsächlich zu eskalieren droht.
Warnung vor Populismus 2017 veröffentlichte Hansen die Biografie von Brunhilde Pomsel, der inzwischen verstorbenen Sekretärin von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Die Geschichte wurde weltweit in 20 Sprachen übersetzt. Anschließend zeigte Hansen in einem Essay frappierende Analogien zwischen der heutigen Zeit und der Entwicklung der 30er-Jahre auf: Angefangen vom erschreckenden Desinteresse junger Menschen an Politik, über die Zusammenhänge zwischen dem Börsencrash von 1929 und 2008 bis hin zur Ignoranz der Eliten bezüglich der Zukunftssorgen der Bürger.
Besonders erschreckend sind für Hansen jedoch die menschlichen Parallelen, die Pomsel selbst zog – der individuelle Egoismus des Einzelnen und das Desinteresse am Schicksal der anderen: „Pomsel selbst erzählte, wie schockiert sie das Schicksal der syrischen Flüchtlinge aufgenommen hatte, während viele sich mit ihren banalen Alltagssorgen beschäftigten. Die Kette der Entsolidarisierung innerhalb einer Gesellschaft mündet für sie in einer erneuten Enthumanisierung von Minderheiten.“ Durch die Gespräche mit Brunhilde Pomsel kamen bei Hansen zentrale Fragen auf: Wann ist der Punkt gekommen, an dem es Zeit ist, Stellung zu beziehen, aufzustehen und der Radikalisierung klar und ofen entgegenzutreten, bevor es zu spät ist? Wie leichtsinnig gehen wir heute mit unserem inneren moralischen Kompass um? Für welche kurzfristigen, banalen und oberlächlichen Ziele oder scheinbaren Erfolge opfern wir am Ende die Demokratie? Auch hier nutzt Hansen seine Erfahrungen aus der Finanzindustrie: „Die erste Zeit nach der Finanzkrise hat die Politik die Wirkung der Bankenrettung komplett falsch eingeschätzt“, kritisiert Hansen. „Es entstand der grundsätzliche Eindruck, der sich bis heute verfestigt hat, dass Banken die größte Bedrohung für Freiheit und Wohlstand sind und dass die Politik nicht mehr ihre Interessen vertritt. Mit der Flüchtlingswelle ist nun die große Stunde der Populisten gekommen. Nun haben die Wirtschaft und die Mitte der Gesellschaft die Plicht aufzuwachen! Denn im Gegensatz zu Brunhilde Pomsel wissen wir, wohin Radikalität führen kann.“ Viele Aspekte, die auf den ersten Blick nicht vergleichbar scheinen, sind es für Hansen auf den zweiten Blick sehr wohl. „Die Zeit für Passivität und Bequemlichkeit ist vorbei, das gilt für Politiker genauso wie für Intellektuelle und die bürgerliche Mitte.“
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