AA

Die wohl mächtigste Träger-Allianz aller Zeiten: Sechs Nationen demonstrieren Stärke im Pazifik

Historische Träger-Formation im Pazifik: Westen sendet starkes Signal an China.
Historische Träger-Formation im Pazifik: Westen sendet starkes Signal an China. ©JMSDF
Flugzeugträger und Kriegsschiffe aus Großbritannien, den USA, Japan, Norwegen, Spanien, Australien und mehr operieren gemeinsam im Pazifik. Die Übung „Operation Highmast“ ist mehr als nur ein Manöver.

Die Allianz auf See

Der Pazifik, weit draußen im Norden der Philippinischen See, ist dieser Tage nicht nur ein Ozean – er ist Bühne. Dort haben sich vier Flugzeugträger versammelt, flankiert von Zerstörern, Versorgungsschiffen, Kampfflugzeugen und Helikoptern. Operation Highmast, das diesjährige Trägermanöver Großbritanniens, bringt nicht nur die HMS Prince of Wales, Japans JS Kaga und zwei amerikanische Trägerschiffe zusammen, sondern vereint auch Marineeinheiten aus insgesamt sechs Ländern – darunter Norwegen, Spanien und Australien.

An Deck: F-35B Lightning II-Kampfjets, Überwachungsflugzeuge und Mehrzweckhubschrauber. In der Luft: ein multinationaler Verband aus Dutzenden Maschinen, präzise koordiniert. Es ist ein seltener Anblick – und ein klares Zeichen.

Koordination in Zeiten wachsender Unsicherheit

Die britische Royal Navy bezeichnet die Übung als Höhepunkt ihrer Indo-Pazifik-Strategie. Gemeinsam mit der US Navy, den japanischen Seestreitkräften und weiteren Partnern wie Australien, Norwegen und Spanien trainiert man nicht nur Luftoperationen, sondern auch U-Boot-Abwehr, Katastrophenhilfe und die Logistik einer multinationalen Seestreitmacht.

Ziel ist die Verbesserung der Interoperabilität – die Fähigkeit, in Krisenfällen nahtlos zusammenzuarbeiten. Eine Fähigkeit, die mit Blick auf aktuelle geopolitische Entwicklungen an Dringlichkeit gewonnen hat.

Ein leiser Adressat: China

Denn während westliche Allianzen ihre Präsenz in der Region verstärken, wächst im Hintergrund eine maritime Macht, die in den vergangenen Jahren still und zielstrebig expandierte: China. Die Volksrepublik verfügt laut Schätzungen mittlerweile über die größte Marine der Welt – zumindest zahlenmäßig. Zwei einsatzbereite Flugzeugträger, über 400 Schiffe, darunter 65 U-Boote, und eine Vielzahl unterstützender Einheiten machen die chinesische Volksbefreiungsarmee zur dominanten regionalen Kraft.

Auch Chinas dritte Trägereinheit, größer als ihre Vorgänger, befindet sich im Testbetrieb. Die Modernisierung erfolgt schnell, systematisch und unter hohem Ressourceneinsatz. Allein der offizielle Verteidigungshaushalt stieg zuletzt um 7,2 Prozent – Analysten gehen von deutlich höheren realen Militärausgaben aus, da etwa die hochgerüstete Küstenwache nicht eingerechnet wird.

Taiwans Ostküste als strategisches Ziel

Besonders sensibel ist die Region um Taiwan, wo Chinas Marine regelmäßig Manöver abhält. Die Regierung in Peking betrachtet die demokratisch regierte Insel als Teil der Volksrepublik – ein Anspruch, der nicht nur politisch, sondern auch militärisch unterlegt wird.

Geostrategisch entscheidend: Während das flache Südchinesische Meer für chinesische Atom-U-Boote nur eingeschränkt nutzbar ist, bietet die Ostküste Taiwans Zugang zu tiefem Gewässer – ideal für eine Marine mit globalem Anspruch. Beobachter deuten daher die maritime Expansion Chinas auch als langfristige Vorbereitung auf eine mögliche Eskalation.

„Stronger Together“ – mehr als nur ein Hashtag?

Vor diesem Hintergrund erscheint die westliche Trägerformation nicht nur als "Trainingsevent", sondern als Symbol für Bündnissolidarität und Abschreckung. Die Japanische Marine veröffentlichte Bilder der Schiffe im Verband – mit den Hashtags #StrongerTogether und #AlliesAndPartners.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Die wohl mächtigste Träger-Allianz aller Zeiten: Sechs Nationen demonstrieren Stärke im Pazifik
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen