Mit Hinblick auf die wachsende Zahl von Ethno-Restaurants gelte es, die Tradition zu bewahren, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien (WKW), Brigitte Jank, heute Montag, in Wien. Die WKW unterstützt die Aktion der Wiener Gastlichkeit mit 120.000 Euro.
Fünf saisonabhängige Veranstaltungsreihen sieht das Jahresprogramm der Wiener Gastlichkeit mit den Untergruppen Kaffeehäuser und Wiener Wirtn vor. Die rund 100 teilnehmenden Gastronomiebetriebe erhalten Werbematerial und Rezeptvorschläge. Pro Aktion sind vom Wirt 50 Euro Werbekostenbeitrag zu bezahlen, gestartet wurde am 15. Jänner – passend zum Faschingstreiben – mit Saibling, Sekt und scharfen Suppen. Im Herbst sind größere Aktionen in Zusammenarbeit mit Wien Tourismus zu den Themen Kunst und Genuss und Wien und Wein geplant.
Zur aktuellen Entwicklung der Wiener Gastronomiebranche äußerte sich Hermann Prilisauer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie Wien, am Rande der Präsentation zurückhaltend: Die Ballsaison läuft gut. Man spürt einen leichten Rückgang in den Umsätzen, aber man ist zuversichtlich. Eine Umfrage unter 500 Konsumenten habe ergeben, dass 22 Prozent der Wiener ein bis zwei Mal pro Woche auswärts essen gehen, 51 Prozent wählen demnach ein Lokal mit heimischer Küche, während sich 40 Prozent für Ethno-Lokale entscheiden würden. Das Angebot werde mit 1,7 nach Schulnotensystem bewertet, ist Jank zufrieden.
Bei der Umsetzung der Nichtraucherzonen habe sich gezeigt, dass die Wirtschaftskammer den richtigen Weg eingeschlagen habe: Einen Aufruhr wie in Italien und Irland wollten wir vermeiden, so Prilisauer. Gerade tagsüber würden Nichtrauchertische gerne reserviert. Die heimischen Gastronomie hat sich in einem Abkommen mit Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) verpflichtet, mit wenigen Ausnahmen bis Ende 2006 90 Prozent der Sitzplätze in rauchfreien Zonen anzubieten.