Regisseur Andreas Schmied hat sich bei seinem Spielfilmdebüt “Die Werkstürmer” nun diesem Topos zugewandt und versammelt für seine Liebes-Streikkomödie in einem kleinen steirischen Stahlwerk prominente Stars wie Hilde Dalik, Michael Ostrowski oder Manuel Rubey vor der Kamera. Ab Donnerstag (25. Juli) im Kino.
Die Werkstümer: Die Geschichte
Auch wenn das örtliche Stahlwerk mittlerweile von einem schwedischen Investor übernommen wurde, scheint die Welt in ihrem steirischen Kaff für Patrick Angerer (Ostrowski) und seine Kollegen noch in Ordnung. Man spielt tagsüber in der Werkmannschaft FC Stahlwerk, abends sitzt man in der Dorfkneipe. Die beschauliche Tristesse gerät allerdings ins Wanken, als die Lohnverhandlungen im Werk außer Kontrolle geraten und Patricks Ex-Freundin Babs (Dalik) als Gewerkschafterin aus Wien anreist – samt neuem Haberer als Chefverhandler (Oliver Rosskopf).
Die privaten Kalamitäten und die berufliche Bedrohung bilden ein Amalgam, an dessen Ende sogar die Schließung des Werks droht und der sonst lethargische Patrick die Initiative ergreifen muss, will er seinen Job behalten und die Freundin zurückgewinnen.
Die Werkstümer: Die Kritik
Schmieds Stärke, der neben der Regie auch fürs Drehbuch verantwortlich zeichnet, sind bei “Werkstürmer” die kleinen Szenen, wenn er Patrick und seinen Fußballtrainer unter der Dusche in Disput geraten lässt oder die Arbeitersolidarität am Stammtisch porträtiert. Hierbei profitiert der Film nicht zuletzt vom engagierten und zugleich schnörkellosen Spiel von Ostrowski und Dalik, die nach “Contact High” (2009) das zweite Mal gemeinsam vor der Kamera stehen. Auch Rubey als aalglatter Investorenvertreter zeigt Qualitäten abseits seines Images als Frauenschwarm.
Die Bruchstellen weist “Werkstürmer” allerdings in der schlüssigen Geschichtenentwicklung auf. Weshalb welche Partei welche Schritte setzt, weshalb sich manche Entwicklungen zuspitzen, wie Protagonisten aufeinander reagieren bleibt oft im Unklaren oder Unlogischen. Und als Screwballcomedy ist die Schlagzahl zu niedrig angesetzt, um über derlei Unbilden hinwegzutäuschen. Auf größere Überraschungen in der Entwicklung der Narration muss sich der Kinogeher ebenfalls nicht einstellen. Die Bösen bleiben böse, die Doofen doof und am Ende siegt das Gute. Für eine leichte Sommerkomödie mit sozialkritischer Legierung reicht das allerdings allemal.
(APA)