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"Die Tribute von Panem": Fortsetzung mit fünftem Band

US-Autorin Suzanne Collins fügt den Tributen von Panem ein neues Kapitel hinzu.
US-Autorin Suzanne Collins fügt den Tributen von Panem ein neues Kapitel hinzu. ©APA/AFP/VALERIE MACON
Suzanne Collins' "Die Tribute von Panem" erreichte weltweit Bestsellerstatus mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren laut Oetinger-Verlag. Die Verfilmungen erzielten Einnahmen in Milliardenhöhe. Nun gibt es eine weitere Fortsetzung.

17 Jahre nach dem ersten Buch "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele" fügt Collins der Serie ein neues Kapitel hinzu und blickt, ähnlich wie im vierten Band, erneut in die Vergangenheit.

"Die Tribute von Panem": Man trifft im fünften Band auf alte Bekannte

Die Grundidee der "Tribute von Panem"-Reihe dreht sich um die sogenannten Hungerspiele. In der Arena des Kapitols, der Hauptstadt Panems, werden diese tödlichen Spiele ausgetragen. Sie sollen die Machtposition des Kapitols und des Präsidenten Coriolanus Snow untermauern und sind vergleichbar mit den Gladiatorenkämpfen im alten Rom. Der Unterschied: Hier kämpfen Kinder um ihr Leben. Die kommen aus den zwölf Distrikten Panems. Jedes Jahr werden bei der "Ernte" aus jedem Distrikt ein Mädchen und ein Bub im Alter von zwölf bis 18 Jahren zufällig ausgewählt. Diese 24 Kinder werden in der Arena zu Feinden, denn es kann nur einen Sieger beziehungsweise eine Siegerin geben.

Der fünfte Band, "Die Tribute von Panem L - Der Tag bricht an", nimmt die 50. Hungerspiele in den Fokus und spielt damit 24 Jahre vor dem ersten Arena-Auftritt von Katniss Everdeen und Peeta Mellark, den Hauptfiguren aus dem ersten Roman. Man trifft auf alte Bekannte: Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Haymitch Abernathy, später der Mentor von Katniss und Peeta. Er wird als eines von - zur Feier des 50-jährigen Jubiläums - 48 Tributen aus den zwölf Distrikten zum Kapitol geschickt. Damit steht das Ende fest. Denn dass er als Sieger hervorgehen wird, ist Panem-Fans klar. Das Lesen lohnt sich dennoch. Denn es gelingt Collins, Abernathys Geschichte gefühlvoll und unterhaltsam zu erzählen.

Vieles ist den Vorgänger-Büchern ähnlich: Die Jugendlichen müssen sich in einer großen Arena nicht nur gegen ihre Konkurrenz, sondern auch gegen mutierte Tiere und künstlich geschaffene Naturkatastrophen durchsetzen. Der Überlebenskampf wird ins Kapitol und in die Distrikte übertragen und wer "draußen" gut ankommt, kann auf Essen von "Sponsoren" hoffen. Der Überlebenskampf ist mitreißend geschildert und die dabei entstehenden zarten Freundschaftsbande sind nachvollziehbar. Der Jugendroman gewinnt aber vor allem dann an Tiefe, wenn die emotionalen Verstrickungen klarer werden.

Fünfter Band macht Panem-Universum rund

Es gibt viele Querverbindungen und Entwicklungen, die vor allem Panem-Fans lieben dürften. Es ist die Geschichte, die das Panem-Universum erst komplett macht - auch wenn sie einem vorher gar nicht gefehlt hat. Wie auch bei allen Vorgängern thematisiert Collins die Schere zwischen Arm und Reich und alle Gefühle, die auftreten, wenn beides aufeinanderprallt. Wut, Angst, Auflehnung, Verzweiflung, Resignation und Rebellion. Sie hebt auch wieder die Grausamkeit von Diktatur sowie den Wert von Freundschaften und Bündnissen hervor. Zeigt, dass Gegensätze sich nicht ausschließen müssen und Vorurteile oftmals beim zweiten und dritten Blick auseinanderbröseln.

Wenn plötzlich Hilfe aus unerwarteter Richtung kommt, zeigt das einmal mehr, dass Unterdrückung und Frust eben doch auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu finden sind. Auch die Macht von manipulierten Bildern greift Collins erneut auf. Der Roman "Die Tribute von Panem L - Der Tag bricht an" ist insgesamt weniger komplex als seine Vorgänger. Das schadet aber überhaupt nicht. Im Gegenteil. Dadurch lässt sich das spannend geschriebene und leicht lesbare Buch fast schon wie im Rausch lesen - obwohl man das Drehbuch gleichzeitig schon zu kennen scheint.

(APA/Red)

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