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"Die Tante Jolesch" in österreichischer Übersetzung in den USA

38 Jahre nach dem Erscheinen des Torberg-Buches über das Ende der Wiener Donaumonarchie gibt es das Werk nun auch in den USA. Dank Jahre dauernder Bemühungen einer Kärntnerin.

“What a man is prettier than an ape, iz an luxury”. Dieser von Friedrich Torberg in seiner “Tante Jolesch” genannte Satz “Was ein Mann schöner is wie ein Aff, is ein Luxus!” ist jetzt – 35 Jahre nach Erscheinen des Buches über den “Untergang des Abendlandes” (“The Decline of the West”) – auch in den USA erschienen. Die Übersetzung besorgte die seit vielen Jahren in Kalifornien lebende Kärntnerin Maria Poglitsch-Bauer.

Sie habe schon kurz nach ihrer Einbürgerung in den Vereinigten Statten eine erste Übersetzung der bekanntesten Anekdoten aus dem Torberg-Buch gemacht und sich bemüht, einen Verlag dafür zu interessieren. “So rasch das Leben in Amerika rennt, so lange scheint die Vermittlung europäischer Kultur zu dauern”, meinte Poglitsch zu ihrem mehr als 25-jährigen Bemühen, das Werk Torbergs in den USA auf den Markt zu bringen.

Der Dank ist ihr gewiss – allein in Kalifornien, der neuen Heimat der Kärntnerin, leben weit mehr als zehn Millionen Abkömmlinge europäischer Juden, denen die Übersetzung von Geschichten aus dem Leben ihrer Vorfahren aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie großer Freude bereitet. “Tante Jolesch or the Decline of the West in Anectodes” nennt sich das Torberg-Buch in den USA, das sich derzeit großer Nachfrage erfreut.

“This is … a book of melancholy” heißt es folgerichtig auch in der englischen Übersetzung am Anfang des tragisch-komischen Geschehens über Typen, Temperamente, die Zeit und ihre teils tragischen teils komisch-skurrilen Erscheinungen und Persönlichkeiten der Jahre zwischen 1918 und 1938. Poglitsch Bauer hat sich in ihrer “real translation” bemüht, den Stil und die “inhaltliche Kraft” des Torberg’schen Werkes möglichst originalgetreu ins Englische zu übersetzen.

Rike Poglitsch stammt aus der kleinen Ortschaft Müllnern nahe von Villach-Warmbad. Nach Matura in Villach und Studium zum Magister der Philosophie in Wien und der Absolvierung des Master of Arts an der Johns Hopkins University in Baltimore lebte sie seit 1980 in Kalifornien. Dort unterrichtete sie in mehreren Sprachen, schrieb Drehbücher und Übersetzungen und widmete sich in jüngster Zeit vor allem der europäischen Literatur. “Jedes kleine Stück Literatur bringt uns mehr Kultur”, versicherte Maria Poglitsch

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