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Die Schnecken kommen

Schnecken fallen über Salat und Kräuter her: der Albtraum der Gärtner. Im feucht-heißen Wetter pflanzen sich die kiechenden Vielfresser besonders schnell fort.

Keinen Stachel, dafür aber eine gefürchtete Raspelzunge haben Schnecken. Vor allem Nacktschnecken machen Hobbygärtnern zu schaffen. Tagsüber verkriechen sich die Tiere dank ihrer flexiblen Körperform in engsten Ritzen. Nachts geht es dann zum Festschmaus auf Salat und Kräutern. Der Verzicht auf ein Schneckenhaus hat aber auch einen Preis, allzu trockenes Wetter bekommt den Tieren nicht, abwechselnd Regen und Hitze ist für die Weichtiere ideal. Die Gefahr der Austrocknung zwingt Nacktschnecken zur Aktivität in der Nacht.

Bekämpfungsmaßnahmen gegen Schnecken gibt es viele, von einfachen Giftködern bis zu raffinierten Fallen und Abwehrzäunen mit Strom. Viel Experten raten zu Kombinationen aus Gift und Fallen, bei denen die Tiere zuerst in ein Behältnis kriechen und erst dann mit dem Wirkstoff in Berührung kommen. So gelangt das Gift nicht ins Erdreich und letztendlich in die Pflanzen. Als eher zweifelhaft gelten Hausmittel wie Bierfallen, bei denen die Schnecken in mit Gerstensaft gefüllte Behälter plumpsen.

Wespen kann es in unseren Breiten praktisch nicht heiß genug sein. Unter 15 Grad geht gar nichts. Je wärmer, desto schneller entwickeln sich Brut und somit der Wespenstaat. Werden die Temperaturen doch einmal kritisch, etwa direkt unter einem Blechdach, so können die Arbeiterinnen mittels herbeigeschafftem Wasser den Stock effektiv kühlen. Nachdem meist erst Mitte Juni die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, erreichen Wespenstaaten erst Mitte August ihren Höhepunkt.

Die Bedrohung durch die wehrhaften Hautflügler wird vielfach überschätzt, betonen Experten. Hysterie und wildes Fuchteln macht die Sache in jedem Fall schlimmer, bleibt man hingegen ruhig, wird eine Wespe kaum stechen. Wirklich gefährlich wird es, wenn man eine Wespe verschluckt, etwa mit einem achtlos im Freien stehen gelassenen Getränke. Wer einen Staat Riesenwespen, Hornissen, in der Nähe hat, kann sich entgegen der landläufigen Meinung glücklich schätzen. Hornissen bekämpfen nämlich andere Wespen und werden als reine Räuber beim sommerlichen Grillfest nicht lästig.

Zecken sind wie auch Bremsen und Gelsen Blutsauger. Allerdings gehen diese parasitischen Milben wesentlich dezenter vor als ihre Insektenkollegen. Ein möglicher Wirt wird ausschließlich über Geruch – Buttersäure – und Temperatur gefunden. Einmal an den Blutstrom eines Opfers angedockt, kann sich der Körperumfang des anfangs nur Millimeter großen Tieres auf bis zu über einen Zentimeter erweitern um das Blut zu speichern. Eine volle Blutmahlzeit reicht so über Monate.

Gefährlich ist nicht die Zecke selbst, sondern Krankheiten, die über sie verbreitet werden. Am häufigsten ist die Borreliose, eine von Bakterien verursache Erkrankung. Rechtzeitig erkannt, ist die Krankheit mit Antibiotika problemlos zu behandeln. Problematischer ist dagegen die so genannte Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Eine Heilmittel gegen die durch Viren verursachte FSME gibt es nicht, Schutz bietet nur eine Impfung.

Die durch Larven von Saugwürmern – so genannte Zerkarien – verursachte Badedermatitis ist gegenüber von Zecken verbreiteten Krankheiten harmlos. Nach dem Bad besonders in verkrauteten Gewässern können zahlreiche, an Gelsenstiche erinnernde Pusteln auftreten, die in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder verschwinden. Die Zerkarien sind eigentlich auf der Suche nach einem Wasservogel, der Mensch ist ein so genannter Fehlwirt. Die Larve bohrt sich zwar in die menschliche Haut, stirbt dann aber ab.

Badedermatitis ist bei Wassertemperaturen von über 26 Grad zu beobachten. Bekämpfungsmittel gibt es bisher keine, um der Plage Herr zu werden, müsste man in einem Gewässer die Schneckenbestände vernichten. Wasserschnecken sind nämlich die Zwischenwirte der Parasiten. Eine gewissen Schutz bieten käufliche Mittel gegen Vernesselungen durch Quallen. Es gibt auch Kombi-Präparate aus Sonnencreme und Quallenschutz. Näheres zur Badedermatitis gibt es unter http://reflex.at/ßbiolab/Unterseiten/Gew_kdeseiten/badedermatitis.htm .

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