Die Schatten der Dinge, die noch sein könnten

(es) Am Ende der Premiere einer sehr tiefsinnigen Weihnachtsgeschichte wünschen Mr. Scrooge und das Theater6934 „Frohe Weihnachten“.
Im Prinzip ist „Vom Geist der Weihnacht“ eine Geschichte, die das Zusammenleben der Menschen immer wieder hervorbringt: Die Schatten der Vergangenheit holen das Böse ein, es kehrt sich zum Guten und heraus kommt ein Happy End. Aber ganz so einfach ist das bei Mr. Scrooge wirklich nicht. Für den raffgierigen alten Mann ist Weihnachten nutzloser Humbug. Schließlich plagen ihn aber nicht nur die Schatten der Vergangenheit, nein – auch die Geister der Gegenwart und jene der Zukunft zeigen ihm schmerzlich die Schatten der Dinge, die noch sein könnten.
Auf einer Drehbühne führt das Theater6934 seine Zuschauer geschickt und im ständigen Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit und dann wieder in die Zukunft. Polternde Szenen, die einem den kalten Schauer über den Rücken jagen wechseln mit jenen eines lieblichen Geistes oder weihnachtlicher Familienidylle.
Letztlich aber wollen alle nur eines: Mr. Scrooge zur Besinnung bringen! Das gelingt und schließlich bringt der verhärmte Mann tatsächlich „Frohe Weihnachten“ über seine Lippen. Und das wirkt so freudig ansteckend, dass man den Wunsch gerne mit in die Weihnachtszeit nimmt. Dass der früher so geizige Scrooge eine unglaubliche Geldspende gerade in die Hände des „Herrn von der Wohlfahrt“ alias Pfarrer Peter Loretz legt, ist nur ein stimmiges Detail am Rande. Das Theater 6934 glänzt bei diesem Stück mit einer 21 Personen zählenden Schauspielergarnitur mit bemerkenswertem Niveau und großartigen Hauptdarstellerleistungen. Aber sehen sie selbst. Es gibt noch zwei Aufführungen. Mehr unter www.theater6934sulzberg.at.