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Die Reise durch Europa geht weiter - Das ist Altach-Gegner Dinamo Brest

Das DASK Brestski, Heimstätte des FC Dynamo Brest.
Das DASK Brestski, Heimstätte des FC Dynamo Brest. ©GEPA
In der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation wartet der FK Dinamo Brest auf den SCR Altach. Wir stellen den Club aus Weißrussland vor.

Nachdem es in Runde eins der EL-Qualifikation für Altach mit Tschichura Satschchere gegen einen Verein aus einem Dorf, das ähnlich klein wie Altach ist, ging, werden die Dimensionen in der zweiten Runde größer. Brest hat rund 340.000 Einwohner und liegt ganz im Südwesten Weißrusslands, direkt an der polnischen Grenze. Von der Heimstätte des FK Dinamo (oft auch FC Dynamo geschrieben), dem DASK Brestski, sind es mit dem Auto 1435 Kilometer bis ins Schnabelholz. Eindrücke aus der Stadt Brest gibt es in der Bildergalerie.

Häufige Namenswechsel

Der Verein wurde 1960 unter dem Namen Spartak Brest gegründet und spielte zunächst in der zweiten sowjetischen Liga. Zwei Jahre später wurde die Liga umstrukturiert und Brest fand sich eine Klasse tiefer wieder. Nachdem 1969 der Aufstieg in die zweite Liga gelang, wurde diese ein Jahr später wieder umstrukturiert, wieder musste Brest runter. Bis zum Fall der Sowjetunion blieb der Verein dann drittklassig. Mit Gründung der ersten Weißrussischen Liga 1992 spielte Brest höchstklassig. Größte Erfolge waren ein dritter Liga-Platz 1992 sowie die Pokalsiege 2007 und 2017, wodurch man nun in der Europa-League-Qualifikation spielt. In der aktuellen Saison belegt Dinamo mit 18 Punkten aus 15 Spielen den zehnten Platz und steht zudem im Achtelfinale des Pokals.

Auch der Vereinsname wechselte häufiger. Nach der Gründung als Spartak Brest wurde der Club 1972 in Bug Brest umbenannt, seit 1976 trägt er den Namen FK Dinamo Brest.

Ex-Lustenauer in Brest

Im Kader der Weißrussen fällt schnell ein Name ins Auge, den man auch aus Vorarlberg kennt: Innenverteidiger Andrey Lebedev spielte in der Saison 2011/12 als Leihspieler von Rapid Wien beim FC Lustenau und brachte es auf 18 Einsätze im Ländle. Bei Rapid lief er 32 Mal in der zweiten Manschaft auf, zudem trug er 81 Mal das Trikot vom First Vienna FC. Zu den auffälligeren Akteuren gehört auch Leandro Torres. Der offensive Mittelfeldspieler aus Argentinien ist mit vier Toren und vier Vorlagen aktuell Dinamos Topscorer in der heimischen Liga. Oldie Roman Vasilyuk, 38 Jahre und gebürtig aus Brest, wurde 2001 russischer Meister mit Spartak Moskau und spielte mit BATE Borrisov immerhin zweimal in der Champions League, 2012/13 wurde er gegen Bayern München und den OSC Lille eingewechselt.

Andrey Lebedev im Trikot von Vienna. Foto: GEPA
Andrey Lebedev im Trikot von Vienna. Foto: GEPA ©Andrey Lebedev im Trikot von Vienna. Foto: GEPA

Enfant Terrible im Sturm

Der größte Name im Kader Brests ist aber Artem Milevskiy, seines Zeichens 50-facher ukrainischer Nationalspieler. Der Stürmer spielte zu seinen besten Zeiten mit Dynamo Kiew in der Champions League und schoss dort in 22 Spielen drei Tore, allesamt gegen ganz große Namen des europäischen Fußballs: Unter anderem an der Seite des legendären Andriy Shevchenko traf Milevskiy gegen Real Madrid, den FC Porto und den FC Barcelona. 2008 und 2009 wurde der Angreifer zum ukrainischen Fußballer des Jahres gekührt. Spielerisch gilt Milevskiy nicht nur als Torjäger, sondern vor allem als glänzender Vorbereiter. In Osteuropa wurde er auch unter dem Spitznamen “Assist-König” bekannt.

In der Nationalmannschaft brachte es der mittlerweile 32-jährige auf acht Treffer, darunter auch eines in einem Freundschaftsspiel 2011 gegen Österreich. Sein letztes Länderspiel datiert allerdings aus dem Jahr 2012.

Überhaupt erlitt Milevskiys Karriere spätestens in der Saison 2012/13 einen Knick, als ihm kein einziges Tor für Kiew gelang. Anschließend verließ er den Club, wurde aber bei keiner seiner folgenden Stationen mehr sesshaft und sorgte zudem für negative Schlagzeilen neben dem Platz: Während er bei Ganzientepspor unter Vertrag stand, zerlegte er in der Türkei auf spektakuläre Weise einen Ferrari. Angeblich war Milevskiy alkoholisiert gefahren, der Verein trennte sich von ihm. Der Stürmer ging dann zu Fk Aktobe nach Kasachstan, aber nach gerade einmal einer Woche wurde auch hier sein Vertrag aufgelöst. Über Hajduk Split, RNK Split, Concordia Chiajna und dem FC Tosno ging es nach Weißrussland. Am 6. Juli, dem Tag von Altachs Weiterkommen gegen Satschchere, wurde Milevskiy beim FC Dynamo vorgestellt. Ob er gegen die Rheindorfer schon sein Debüt geben wird, ist noch nicht klar. Im Europa-League-Aufgebot der Weißrussen ist er aber schonmal gelistet.

(Red.)

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