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Die politische Landschaft in Kärnten vor der Wahl

Am 3. März 2023 wählt Kärnten einen neuen Landtag.
Am 3. März 2023 wählt Kärnten einen neuen Landtag. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Österreichs südlichstes Bundesland Kärnten ist mit 9.537 Quadratkilometern flächenmäßig das fünftgrößte. Am 3. März 2023 wählt Kärnten einen neuen Landtag. Ein Überblick über die politische Landschaft.
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564.513 Menschen leben hier (Stand 1.1.2022), das ist Platz sechs der Bundesländer, ganz knapp vor Salzburg. Nach politisch turbulenten Jahren mit freiheitlicher Dominanz und der Hypo-Pleite gab es zuletzt vergleichsweise ruhige Zeiten, wiewohl auch hier die internationalen Krisen aufschlugen.

Die politische Landschaft in Kärnten vor der Landtagswahl

Mit Salzburg sowie mit Tirol teilt sich Kärnten die höchsten Berge Österreichs, der Großglockner liegt auf der Grenze zwischen Kärnten und Osttirol. Eine weitere Landesgrenze hat Kärnten mit der Steiermark, dazu Staatsgrenzen mit Italien und Slowenien. 93 Kärntner Berggipfel sind mehr als 3.000 Meter hoch. Es gibt 1.270 Seen und andere stehende Gewässer. Der größte See ist mit einer Fläche von 1.939 Hektar der Wörthersee, der Millstätter See ist mit 141 Metern der tiefste. Der größte Fluss ist die Drau, sie entspringt in Südtirol und mündet in die Donau. 45 Prozent der Landesfläche sind bewaldet, gut ein Viertel ist Siedlungsraum.

Kärnten war politisch bis Ende 1980er-Jahre von der SPÖ dominiert

Politisch war Kärnten bis Ende der 1980er-Jahre von der SPÖ dominiert, dann brachte der Oberösterreicher Jörg Haider das Land in freiheitliche Hand. Auch wenn die ÖVP mit Christof Zernatto einige Jahre den Landeshauptmann stellte, war dies nicht dem eigenen politischen Gewicht sondern dem Geschick des lachenden Dritten geschuldet. Das Hypo-Desaster, das Kärnten an den Rand der Insolvenz brachte, und einige Korruptionsskandale beendeten 2013 vorerst die blau-orange Ära in Kärnten. Seit zehn Jahren hat Kärnten mit Peter Kaiser wieder einen roten Landeshauptmann.

Kärnten trägt 5,5 Prozent zur Österreichs Wertschöpfung bei

Zur österreichischen Wertschöpfung trägt Kärnten 5,5 Prozent bei, das ist Platz sieben im Bundesländerranking. Das BIP pro Kopf lag 2020 (aktuellster Wert) bei 36.900 Euro (Österreichschnitt: 42.500 Euro). 1,4 Prozent der Kärntner Wertschöpfung stammt aus dem Bereich Land- und Forstwirtschaft, den größten Beitrag liefert mit 22,1 Prozent die Warenherstellung, der Tourismus (Beherbergung und Gastro) erwirtschaftet 5,3 Prozent. Im Sommer 1980 wurden 16,9 Millionen Gästenächtigungen gezählt, 2021 waren es 9,3 Millionen. Vor der Pandemie verzeichnete Kärnten jährlich rund 13 Millionen Nächtigungen.

Medieaneinkommen der Kärntner bei 2.273 Euro im Jahr 2021

Das Medianeinkommen der Kärntnerinnen lag 2021 bei 2.273 Euro brutto, jenes der Kärntner bei 3.229, beides leicht unter dem Österreich-Wert. Die Arbeitslosenquote in Kärnten lag bei 8,8 Prozent (Österreich: 8 Prozent), nach Wien der zweithöchste Wert. Die Verschuldung des Bundeslandes ist hoch. 2021 stiegen die Finanzschulden (laut ESVG) um 160,6 Millionen Euro auf 3,6 Milliarden Euro an. Die Pro-Kopf-Verschuldung stieg um 269 Euro auf 6.418 Euro - nach wie vor die höchste Verschuldung im Bundesländervergleich.

Kärnten hat 132 Gemeinden und zehn politische Bezirke

Kärnten ist in 132 Gemeinden und zehn politische Bezirke gegliedert - neben den Statutarstädten, die Landeshauptstadt Klagenfurt und Villach, sind dies Wolfsberg, Völkermarkt, St. Veit an der Glan, Klagenfurt-Land, Feldkirchen, Villach-Land, Hermagor und Spittal an der Drau. Die meisten Kärntner leben ländlich oder in kleinen Städten, nur Klagenfurt (102.600 Einwohner) und Villach (64.100) haben mehr als 50.000 Einwohner. 82 Gemeinden sind in den vergangenen fünf Jahren geschrumpft, 50 sind gewachsen.

Kärntner häufig mit deutschem oder südbairischem Dialekt

Die meisten Kärntner haben Deutsch beziehungsweise ihren südbairischen Dialekt als Umgangssprache, 2,4 Prozent der Kärntner sprechen im Alltag Slowenisch. Seit dem Jahr 1999 gibt es ein Geburtendefizit, 2021 kamen auf 4.630 Babys 6.495 Verstorbene. Mehr als die Hälfte der Babys wurden unehelich geboren, mit 51,1 Prozent der höchste Anteil im Österreich-Vergleich. Die durchschnittliche Haushaltsgröße liegt bei 2,1 Personen, 100.500 Kärntner leben alleine. 30 Prozent der Kärntner sind 60 Jahre oder älter. Kärnten ist das einzige Bundesland, dem eine schrumpfende Bevölkerung prognostiziert wird.

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(APA/Red)

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