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"Die phantastische Sammlung" im Palais Palffy

Als Fünfzehnjähriger, bei der Aufnahme an der Wiener Akademie der bildenden Künste, zeichnete Ernst Fuchs das "Mädchen mit dem kristallklaren Blick". Vor etwa einem Monat, als der österreichische Maler in Monaco seinen 80. Geburtstag feierte, signierte er sein jüngstes humoristisches Selbstporträt.

Mit beiden Werken sowie zahlreichen weiteren Ölgemälden, Aquarellen, Radierungen und Skulpturen hat Fuchs’ langjährige Sammlerin, Muse und Managerin Cornelia Mensdorff-Pouilly nun in der Geburtstagsausstellung “Die phantastische Sammlung” (bis 22. April) im Wiener Palais Palffy einen Bogen über Fuchs’ Lebenswerk gespannt.

“Die erste Radierung schenkte er mir mit 20”, erzählte Mensdorff-Pouilly heute, Freitag, bei einer Presseführung. Seitdem gestaltete die Kunsthistorikerin an die 270 Ausstellungen zu Fuchs – und sammelte selbst. Dem Frühwerk stellt sie seine Zeichnungen der 60er und 70er Jahre und seine Bühnenbilder gegenüber, unter den Ölgemälden ist die Muse und Eigentümerin selbst im Porträt zu finden. Unter den “100 Meisterwerken” sind sämtliche bekannte Fuchs-Motive: Religion, Sage, Wegbegleiter, Blumen und Tiere, stets in viel Farbe und viel Detail. “Fuchs musste für die gegenständliche Malerei immer hart kämpfen”, sagt Mensdorff-Pouilly im Hinblick auf die geringe museale Würdigung der “Phantasten”. “Nach dem Krieg wurde in Österreich nur das Abstrakte gefördert.”

Die Maler des Phantastischen, die sich gegen solche Trends stemmten, kommen zum 80er von Ernst Fuchs dieser Tage ebenfalls im Palais Palffy zusammen. Nicht nur die Kollegen der “Wiener Schule des Phantastischen Realismus” Arik Brauer und Anton Lehmden nehmen an den Feierlichkeiten heute und morgen Abend teil, auch Freunde, Sammler und Wegbegleiter aus Russland oder den USA reisen an. Die Ausstellung reist ab Ende April zu sieben weiteren europäischen Stationen weiter.

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