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"Die Patienten machen Regeln"

Johann Kagls Augen glänzen. "Hab' schon auf dich gewartet. Schön, dass du da bist." Die Auslöserin der Freude kommt in weiß. Elisabeth Bohner vom Krankenpflegeverein Lustenau.

Und in dieser Funktion unter anderem für Johann Kagl zuständig. Der Pensionist ist

vom Leben geschlagen. Massive Durchblutungsstörungen haben ihm schwer zu schaffen gemacht. Vor drei Monaten musste ihm der linke Unterschenkel amputiert werden.

Routiniert und behände versorgt Elisabeth Bohner die wunden Stellen an Kagls Beinen. „Wir kennen einander gut. So wie ich meine anderen Patienten kenne“, erläutert die diplomierte Krankenschwester unter zustimmendem Nicken ihres Schützlings. Bohner arbeitete früher in einem Krankenhaus, nach ihrer Kinderpause kam die

zweifache Mutter zur privaten Krankenpflege. „Mir gefällt das hier besser. Weil du für deine Patienten mehr Zeit hast“.

Freilich müsse sie sich in der mobilen Krankenpflege mehr den individuellen Wünschen ihrer Klienten anpassen. „Im Spital macht das Haus die Regeln, hier mehr die einzelnen Patienten.“ Bohner, halbtägig tätig, betreut zirka neun zumeist ältere Menschen. Sie fühlt sich beim Krankenpflegeverein auch deshalb so wohl, „weil wir ein großartiges Teams sind.“

Die 44-jährige zeigt allerdings auch Verständis dafür, „dass sich Familien ausländische Pflegekräfte kommen lassen. Das ist einfach eine finanzielle Frage.“ Ihr einziger Kritikpunkt: „Diese Pflegekräfte verfügen selten über eine entsprechende Ausbildung.“ Ein Umstand, der auf Elisabeth Bohner gewiss nicht zutrifft.

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