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Die Opern-Highlights in Wien 2017

Die Wiener Staatsoper bei Nacht.
Die Wiener Staatsoper bei Nacht. ©APA/Robert Jäger
Das Kulturjahr 2017 bringt wieder einige Opern-Highlights nach Wien. Wir haben den Überblick!

Neues Jahr, neues Glück – die ersten Monate des 2017 halten dabei einige programmierte Opernknaller im Talon, bei denen schon viel schiefgehen müsste, sollten diese sich nicht zu einem Höhepunkt in der zweiten Hälfte der Saison 2016/17 entwickeln.

Ein Blick auf die sechs Pflichttermine für Musiktheaterfreunde.

Kulturjahr 2017: Die Highlights der Wiener Opernwelt

19. Jänner – “The Fairy Queen” im Theater an der Wien: Gleich in der etwas schummrig-grauen Zeit des Jahres, nach den Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten, versprüht das Theater an der Wien (TAW) Feenstaub. Mit Henry Purcells barocker Semi-Opera wird der Shakespeare-Schwerpunkt zum Jubiläumsjahr 2016 noch ein wenig ins neue Jahr hinübergerettet, stellte der “Sommernachtstraum” doch die Vorlage für das Bühnenspektakel, das über Oper weit hinaus geht. Die TAW-Inszenierung ist dabei relativ fest in französischer Hand, wird doch die junge Regisseurin Mariame Clement den Abend gestalten, während Christophe Rousset am Pult des Originalklangensembles Les Talens Lyriques steht. Als Sänger hingegen versammeln sich auch einige der TAW-Stammgäste, wenn Publikumsliebling Anna Prohaska neben Kurt Streit und Florian Boesch auf der Bühne stehen wird. Beste Voraussetzungen also, um das Werk aus 1692 auch 2017 zum Erfolg zu führen.

5. Februar – “Il Trovatore” in der Staatsoper: 2001 war Istvan Szabos Inszenierung von Verdis “Trovatore” das letzte Mal in der Wiener Staatsoper zu sehen. Nun gibt es eine neue Deutung des vom Libretto her schwierigen, aber dank der Melodien unvermindert populären Stückes durch Daniele Abbado, der schon wie beim “Don Carlo” mit Bühnenbildner Graziano Gregori zusammenarbeitet, während Marco Armiliato am Pult steht. Ohne den Herren zu nahe zu treten, ist das wirkliche Highlight aber die Besetzung, ist doch Anna Netrebko als Leonora wieder in einer Staatsopern-Premiere zu hören und das in jener Partie, mit der sie zuletzt in Alvis Hermanis’ Inszenierung bei den Salzburger Festspielen für Aufsehen sorgte. An ihrer Seite steht Frauenschwarm Robert Alagna als Manrico, während Ludovic Tezier den Widersacher Graf von Luna gibt. Die Augen (und Ohren) der Musikwelt dürften dieser Premiere des nach dem “Rigoletto” und vor der “Traviata” entstandenen Mittelteils der “Trilogia Popolare” also sicher sein.

30. März – “Parsifal” in der Staatsoper: Auch die vorösterliche Zeit wird von der Wiener Staatsoper dominiert, wenn Christine Mielitz’ “Parsifal”-Inszenierung durch eine neue Arbeit des viel diskutierten Alvis Hermanis ersetzt wird. Das mythologisierte Wagner’sche Bühnenweihfestspiel bringt unter anderen die große Nina Stemme mit ihrem Rollendebüt als Kundry zurück ans Haus, während Christopher Ventris die Titelpartie und Gerald Finley den Amfortas singen. Für die musikalische Gestaltung im Graben zeichnet indes Semyon Bychkov verantwortlich, der im Haus auch schon den Taktstock für “Lohengrin” sowie “Tristan und Isolde” schwang und hier nun das erste Mal Wagners letztes Bühnenwerk dirigiert.

8. April – “Harmonie der Welt” im Linzer Musiktheater: Eine echte Preziose hält der April bereit – in Linz. Hier kommt Paul Hindemiths kaum mehr gespielte Oper “Die Harmonie der Welt” zur Premiere, die vom Komponisten 1957, sechs Jahre vor seinem Tod, uraufgeführt wurde. Und kaum ein Werk passt besser in die oberösterreichische Landeshauptstadt, handelt die “Harmonie der Welt” doch vom Leben des städtischen Säulenheiligen Johannes Kepler. Unter der musikalischen Leitung des an der Wiener Volksoper bestens bekannten Gerrit Prießnitz kommt das in der Popularität weit hinter “Mathis der Maler” oder “Cardillac” stehende Bühnenwerk ins Landestheater, wobei Dietrich Hilsdorf – ansonsten mit dem neuen “Ring” in der Deutschen Oper am Rhein beschäftigt – die Reflexion über den Sinn von Kunst und Wissenschaft in polarisierten Zeiten inszeniert.

2. Mai – “Elegie für junge Liebende” im Theater an der Wien: Nur vier Jahre nach Hindemiths “Harmonie der Welt” entstand Hans Werner Henzes “Elegie für junge Liebende”, die sich als Hofmannsthal-Reminiszenz zwischen Tragödie und Komödie bewegt. Das Künstlerdrama um den von Inspirationsschwierigkeiten geplagten Dichter Georg Mittenhofer inszeniert mit Keith Warner einer der Hausregisseure, der in der laufenden Saison auch schon den “Don Giovanni” gestaltete. Das gewohnt vielfältige Klangbild der Henze’schen Partitur gestaltet Marc Albrecht am Pult der Wiener Symphoniker, während sich in den Nebenrollen das Who-is-Who des heimischen Musiktheaters versammelt – von Angelika Kirchschlager über Martin Winkler bis zu Paul Schweinester. Die Hauptrolle des Dichters singt hingegen der dänische Bassbariton Johan Reuter.

3. Juni – “Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit” in der Volksoper: Christian Kolonovits feierte mit der Kinderoper “Antonia und der Reißteufel” seinen bis dato wohl größten Erfolg an der Wiener Volksoper. Nun bringt das Haus am Gürtel auch sein neuestes Werk zur Uraufführung. Versprochen wird eine “BaRock-Oper” als Symbiose von Alt und Neu. Der dann 65-Jährige wird selbst am Pult stehen, wenn sein Stück über das Leben Antonio Vivaldis zwischen Geigenvirtuosen, Komponist und Priester von Hausherr Robert Meyer mit dem Musicalstar Drew Sarich in der Hauptrolle auf die Bühne gebracht wird.

(APA, Red.)

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