Die neue Afghanische National-Armee
Afghanistan kann beim Aufbau seiner Armee mit internationaler Billigung und Unterstützung rechnen. Diese Erklärung verabschiedete am Montag die zweite Petersberg-Konferenz, an der Regierungsvertreter aus Afghanistan, seinen Nachbarländern und den Staaten teilnehmen, die Hilfe beim Wiederaufbau leisten. Der afghanische Präsident Hamid Karsai hatte zuvor ein Dekret unterzeichnet, wonach die Truppenstärke 70.000 Mann nicht überschreiten soll.
Die Armee ist dem Präsidenten unterstellt, wird aber vom Verteidigungsminister geführt. Zunächst war eine nationale Armee mit 250.000 Mann im Gespräch. Die USA, die unter den Hilfsnationen federführend bei der Ausbildung der Soldaten sind, hatten 50.000 vorgeschlagen.
Weiter heisst es in dem Dekret, auf das in dem Kommunique ausdrücklich Bezug genommen wird, Afghanistan werde künftig eine Freiwilligenarmee haben. Ihr sollten Mitglieder aller ethnischen und sozialen Gruppen angehören. Zeitgleich mit der Rekrutierung und Ausbildung der Soldaten solle, mit Unterstützung Japans, ein Programm zum Einsammeln von Waffen laufen. „Militärformationen, bewaffnete Gruppen und andere militärische und paramilitärische Verbände sind nicht Teil der nationalen Armee und werden verboten“, heisst es weiter.
Ein Teil der Milizionäre, die in der Nordallianz gegen die Taliban gekämpft haben, soll möglicherweise in die nationale Armee übernommen werden. Für die anderen sind spezielle Programme zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft geplant.