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Die meisten Alkoholunfälle gibt es im August

Die meisten Unfälle mit alkoholisierten Lenkern ereigneten sich in Österreich in den letzten fünf Jahren im August. Vor allem junge, männliche Lenker sind Alkofahrer. KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) fordert Ausweitung der Probezeit auf 4 Jahre.

Im Sommer gibt es die meisten Alkoholunfälle: Die KFV-Statistik der letzten fünf Jahre (2006 bis 2010) zeigt, dass es im August die meisten Alkoholunfälle in Österreich gibt. Ein Mitgrund für die überdurchschnittlich vielen Alkoholunfälle in der warmen Zeit sind die zahlreichen Orts-, Wald- und Wiesen-Feste sowie die privaten Grill- und Garten-Feiern. Insgesamt ereigneten sich in den letzten fünf Jahren in Österreich 12.635 Alkoholunfälle. Das bedeutet, dass bei sieben Prozent aller Unfälle mindestens einer der Beteiligten alkoholisiert war.

Weniger Alkoholunfälle zu Beginn des heurigen Jahres

In den ersten fünf Monaten des heurigen Jahres nahm die Zahl der Alkoholunfälle in Österreich um drei Prozent ab: In diesem Zeitraum gab es österreichweit 714 Alkoholunfälle mit 965 Verletzten und 14 Getöteten. 2010 ging die Zahl der Alkoholunfälle im Vergleich zu 2009 um neun Prozent zurück.

Nüchterne Opfer

„Die besondere Tragik von Alkoholfahrten ist, dass häufig auch nüchterne Personen Opfer von alkoholisierten Lenkern werden“, betont Othmar Thann, Direktor des KFV. „62 Prozent der bei Alkoholunfällen in den letzten fünf Jahren Getöteten waren selbst nicht alkoholisiert! Auch jeder zweite Verletzte bei Alkoholunfällen war zum Unfallzeitpunkt kein Alkolenker.“ Ein Drittel der bei Alkoholunfällen Getöteten waren Fußgänger. Da in Österreich nicht alle Toten und Bewusstlosen nach Verkehrsunfällen auf Alkoholisierung überprüft werden, wird die tatsächliche Zahl der Getöteten bei Alkoholunfällen wesentlich höher geschätzt.

Alko-Lenker: Männer nach der Probezeit

Insgesamt ist die Hälfte der Alkolenker unter 30 Jahre alt. Die häufigsten Alkolenker sind junge Männer mit 21 bzw. 22 Jahren (also nach der Führerschein-Probezeit). Deshalb fordert das KFV die Ausweitung der Führerschein-Probezeit auf vier Jahre. „Die jungen Lenker sollen in diesen vier Jahren unter anderem lernen und sich daran gewöhnen, dass Alkohol und Autofahren nicht zusammenpassen“, so Thann.

Es geschieht am Sonntag im Ortsgebiet

Die Mehrheit der Alkoholunfälle (58%) ereignet sich im Ortsgebiet – die meisten Toten bei Alkoholunfällen gibt es allerdings bei Unfällen im Freiland. Sonntag ist der Tag mit den meisten Alkoholunfällen, obwohl an Sonntagen insgesamt weniger Unfälle passieren. Jeder fünfte Alkoholunfall passiert in der Zeit von 18 bis 21 Uhr.

Alkohol erhöht die Risikobereitschaft

Alkohol verändert schon in geringen Mengen das Reaktions- und Wahrnehmungsvermögen. Vor allem die Risikobereitschaft steigt und Viele fühlen sich durch die stimmungssteigernde Wirkung des Alkohols leistungsfähiger als sie tatsächlich sind. Auch gibt es immer noch Irrglauben in Bezug auf Alkohol. Nicht alle wissen, dass durch körperliche Betätigung die Promillehöhe nicht weniger wird – man kann also Alkohol nicht „ausschwitzen“.

Vorher klären

Wer nicht auf Alkohol verzichten möchte, sollte sich bereits im Vorfeld um das sichere Nachhause- Kommen kümmern (Mitfahrgelegenheit bei nüchternen Fahrern bzw. öffentliche Verkehrsmittel vorher klären). „Wer fährt trinkt nicht und wer trinkt fährt nicht“, appelliert Thann. KFV

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