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Die längste Regenbogenparade aller Zeiten

APA
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In Wien ging heute, Samstag, die längste Regenbogenparade aller Zeiten über die Bühne: Über mehr als zwei Kilometer zog sich der Zug der Teilnehmenden bei der zwölften Auflage der Demo. 

Ab 14.00 Uhr war die Parade der lesBiSchwulen Gemeinschaft vom Stadtpark aus gegen die Fahrtrichtung der Ringstraße bis zum Schwarzenbergplatz gezogen. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen zählten die Organisatoren rund 120.000 Teilnehmer.

Von der hohen Zahl der Demonstranten beeindruckt zeigte sich dabei Cheforganisator Christian Högl im APA-Gespräch – auch wenn die Polizei in einer ersten Einschätzung „nur“ von 100.000 Teilnehmern sprach: „Das Konzept mit Vienna Pride ist voll aufgegangen.“ Unter diesem Titel hatten den gesamten Juni über 50 Veranstaltungen in der Szene stattgefunden, um auf die Parade einzustimmen.

Nachdem der Heldenplatz als traditioneller Ort der Abschlussveranstaltung heuer nicht zu erhalten war, fand die „Celebration“ dieses Mal auf dem weiter die Ringstraße hinunter liegenden Schwarzenbergplatz statt. Hier fanden sich ab 17.00 Uhr rund 35.000 Zuschauer ein, um der deutsch-amerikanischen Soulstimme von Marla Glen zu lauschen und ihrem österreichischen Pendant Marianne Mendt. Über besonderen Zuspruch bei den schwulen Zuschauern konnte sich die Boyband „Jetzt anders!“ freuen, entstanden aus den Starmania-Verlierern, zu denen auch der offen schwul lebende Tom Neuwirth gehört.

Zuvor hatten die Paradenteilnehmer und -besucher selbst auf dem Ring für eine bunte, schrille Show gesorgt. So vielfältig wie selten hatten sich die Demonstranten dabei in Kostümen gezeigt, die vom balinesischen Pfau über den kutschenziehenden Ledersklaven reichte.

Die große politische Forderung, die auf dem Demozug erhoben wurde, war auch heuer wieder die eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle. Die SPÖ-Vorfeldorganisation Sozialdemokratie & Homosexualität forderte trotz des von SP-Minister Norbert Darabos verkündeten Ankaufs von 15 statt 18 Kampffliegern: „Standesamt statt Eurofighter.“ Andere proklamierten ihre Ideen auf Schildern ironischer: „Kein Sex vor der Homoehe.“

Keinerlei Vorfälle konnte am Samstag die Polizei vermelden, die von einer „absolut friedlichen“ Veranstaltung sprach. Lediglich zu den angekündigten Verkehrsbehinderungen beim Auto- und beim Öffentlichen Nahverkehr war es gekommen. Die Wiener Linien, die bereits seit Anfang Juni mit Regenbogenflaggen auf ihren Straßenbahnen von der Parade gekündet hatten, mussten etwa die Ringstraßenbahnen 1, 2 und den Autobus 2A einstellen. Zahlreiche weitere Straßenbahnen mussten bis 22.00 Uhr kurzgeführt oder umgeleitet werden. Auch für den Individualverkehr blieben Ringstraße und Schwarzenbergplatz teilweise gesperrt.

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