Wieder mit seinem Sohn Tom-Dariusch Allahyari im Schlepptau, mit dem er auch schon bei Dokumentarfilmen wie “Bock for President” zusammenarbeitete, bereist der gebürtige Perser Allahyari das gefährliche, von Schmugglern beherrschte Belutschistan (im Titel auf Englisch “Balutschistan” geschrieben). Mit einem Auto und einem Einheimischen als Führer, reisen Vater und Sohn durch die farbarme, staubige Landschaft, die sich im Osten des Iran an der Grenze nach Afghanistan und Pakistan erstreckt. Als Ausrüstung dienen zwei kleine Handkameras, die nicht nur schlechte Bildqualität, sondern auch noch ein unterschiedliches Bildformat liefern.
Die Liebenden von Balutschistan – Handlung und Kritik
Weder Ziel noch Zweck oder der Wunsch nach Erkenntnis überlagern für den Zuschauer diese Fahrt von Oasen zu einem Staudamm, von einer Viehzucht zum Schlachthaus. Unterwegs begegnen die beiden Filmemacher in der auch ihnen fremden Region Einheimischen, denen sie in den Gesprächen ungeachtet der fehlenden sprachlichen Barriere jedoch auch nur unwesentlich näher kommen als der durchschnittliche Urlauber Ortsansässigen beim Hüttenwandern in den Alpen.
Manche Fragen erscheinen da überraschend naiv, wenn Allahyari einen alten Bauern nach seiner Pension fragt oder den Reiseführer angesichts der Benzin verkaufenden Straßenkinder, ob Kinderarbeit nicht verboten sei. Angesichts des fragmentarischen, letztlich zufälligen Charakters dieser Reise, fällt der tiefergehende Einblick in Lebensumstände, Charaktertypen oder politische Gegebenheiten unter den Tisch.
Der titelgebende Mythos der beiden Liebenden Hani und Morid wird dabei hin und wieder aus dem Off rezitiert, wirkt aber wie nachträglich eingeflochten, trifft man doch gegen Ende des Weges einen Volkssänger, der als Experte für das Werk gilt. Als roter Faden ist diese Regieidee jedoch mit bloßem Auge nicht zu erkennen. So ist “Die Liebenden von Balutschistan” letztlich ziellos in mehrfacher Hinsicht, weiß doch scheinbar auch der Regisseur nicht, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Was bleibt, sind teils starke Wüstenimpressionen, unterlegt mit Musik. Sonst leider wenig.
(APA)