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Die kleinen Bankräuber

"Fälscher" Karl Markovics als betrügerischer Bankdirektor mit einem Tresor voller gefälschter Dollar-Scheine in einem bunten Kinderfilm. Am Freitag (20.11.) startet die lettisch-österreichische Koproduktion von Regisseur Armands Zvirbulis, mit der vergangene Woche das 21. Internationale Kinderfilmfestival in Wien eröffnet wurde, in den österreichischen Kinos.
Ein Fünfjähriger und seine siebenjährige Schwester brechen in eine Bank ein, um es ihren Eltern zu ermöglichen, genau jener Bank die Kreditschulden zurückzuzahlen. Kinder im Volksschulalter scheinen auch die Zielgruppe des 77-minütigen Streifens zu bilden, denn die von Maris Putnins geschriebene Geschichte ist so naiv, dass man sich auf einer Zeitreise wähnt, zurück in die Tage harmloser Vorabend-Unterhaltung, in der Kinder zwischen Hausübung und Abendessen eine halbe Stunde mit “Lieber Onkel Bill”, “Flipper” oder “Pippi Langstrumpf” verbringen durften. Die schlauen Geschwister Louisa und Robby scheinen tatsächlich Verwandte von Pippi zu sein, und wenn sich das Geschehen von der Stadt auf den großelterlichen Bauernhof verlagert, hat man den Eindruck, das freche rothaarige Mädchen, ihr “kleiner Onkel” und Herr Nilsson (ihr Pferd und ihr Affe) könnten jeden Moment ums Eck biegen. Dem Film würde es gut tun.

Doch man soll kein Spielverderber sein, und Kinderfilme gibt es in Österreich wahrlich viel zu wenige. Die österreichische Produktionsfirma MINI Film hat sich mit “Villa Henriette” (2004) und “Karo und der liebe Gott” (2006) als eine der wenigen an diesem Genre versucht und nun gemeinsam mit dem Studio F.O.R.M.A. aus Riga diese internationale Koproduktion auf die Beine gestellt. Und natürlich kann man durchaus immer wieder schmunzeln über die bösen bzw. dummen Erwachsenen, die sich beim Coup in der Bank und den anschließenden Verfolgungsjagden gegen die Tricks der Dreikäsehochs kaum ein Mittel wissen.

Die beiden jungen Hauptdarsteller Gustavs Vilsons und Zane Leimane, die als wandelnde Mistkübel bis in den Tresorraum vordringen und sich – übrigens gemeinsam mit den Zuschauern – dann darüber wundern, dass selbst das dort gehortete Geld nicht echt ist, machen ihre Sache gut. Von den erwachsenen Filmemachern hätte man mehr sich etwas mehr Fantasie und subversiven Witz erwartet. Nur damit wird man gegen die mit Millionen echter Dollars operierende Konkurrenz aus Übersee etwas ausrichten können. Denn Kinder wählen ihr Freizeitprogramm nicht nach film- und kulturpolitischen Überlegungen aus.

http://www.kleinebankraeuber.at

Trailer:

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