Doch an Schießen war lange nicht zu denken: Wir jungen Burschen durften zwar mit auf die Jagd, aber das Erlegen der Beute blieb meist den Erwachsenen vorbehalten. Wir durften lediglich dabei sein und den Jägern helfen. Erst mit 26 Jahren schoss er seinen ersten Hirsch. Darauf ist er heute noch stolz.
Rechte und Pflichten
Unter den Fittichen seines Vaters lernte der mittlerweile 53-Jährige nicht nur die schönen Seiten des Jägerdaseins, sondern auch die damit verbundenen Pflichten kennen und wertschätzen. Die Erlebnisse in der Natur berührten ihn bereits damals und tun es noch heute. Es gibt kaum ein schöneres Erlebnis, als einen Tag bei herrlichen Wetterverhältnissen während der Brunftzeit in einem Gamsrevier zu verbringen. Leider kann man das erst nachvollziehen, wenn man es einmal selbst erlebt hat, kommt er ins Schwärmen. Das war wohl auch ein Grund dafür, warum er als junger Erwachsener dem Jagdschein den Vorzug vor dem Führerschein gab. Von Aussagen seiner Mutter wie So etwas Dummes ließ er sich nicht beirren und so nahm seine Laufbahn als Jäger seinen Lauf.
Vor 16 Jahren wurde er Obmann der Hegegemeinschaft Mellental und stand damit auch automatisch in ständigem Kontakt mit den Behörden. Auch in seiner Funktion als Bezirksjägermeister von Bregenz, die er seit neun Jahren innehat, investiert der Unternehmer viel Zeit in Behördengänge. Was kaum einer weiß, wir Jäger haben regelmäßig Auseinandersetzungen mit den Behörden bezüglich der Abschusspläne. Kaum ein Jäger würde so viel schießen, wenn es ihm der Abschussplan nicht vorschreiben würde, führt Metzler aus. Werden die Abschusspläne nicht penibelst eingehalten, drohen den Jagdpächtern massive Strafen, diese können bis zum Verlust des Jagdscheins gehen.
Wildlebensräume schützen
Doch wie eingangs erwähnt hat für Metzler das Schießen nur einen untergeordneten Stellenwert. Das Erleben von Tieren und die Arbeit mit und in der Natur sind für ihn wichtiger. Einen besonderen Reiz machen deshalb für ihn auch die Entwicklung und der Wandel der Jagd in den vergangenen Jahrzehnten aus: Früher war alles erlaubt und die Natur kaum vom Tourismus beeinflusst, blickt er zurück. Mittlerweile sind der Erhalt und der Schutz des Lebensraums für Tiere unabkömmlich.
Die Tierwelt hat sich in den vergangenen Jahren mit dem Tourismus arrangiert, doch alles hat seine Grenzen. Wild ist sehr anpassungsfähig. Es braucht aber nichtsdestotrotz geschützte Ruhezonen und Zeit, sich an neue Situationen zu gewöhnen. Deshalb hofft er auch in der Öffentlichkeit für mehr Verständnis für die Arbeit der Jäger, aber vor allem für die Tiere. Denn so anders als wir Menschen sind sie ja nicht. Zumindest was die Anpassungsfähigkeit betrifft.
Zur Person
Hans Metzler: Bezirksjägermeister Bregenz, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Mevo
Geboren: 17. Juli 1957
Wohnort: Schwarzenberg
Familie: verheiratet, Vater von drei Buben
Hobbys: Jagd, Lesen, Städte bereisen, Ski fahren