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Die Fans wählten Baldauf

Eigentlich steht er nicht gerne im Rampenlicht, lässt. Doch in der Gunst der Vorarlberger Fußballfans stand Dario Baldauf im Jahr 2003 ganz oben. Sie wählten ihn vor Christian Stumpf und Michael Zech zum Fußballer des Jahres.

Wer nun einen überschäumenden Freudesausbruch erwartet, wird enttäuscht. Der 18-Jährige ist keiner, der seine Gefühle offen zur Schau trägt, das ist für ihn Privatsache. „Ich bin eher zurückhaltend, ruhig”, charakterisiert Baldauf sich selbst. Als Fußballer aber zeichnet den Linksfuß vor allem Zielstrebigkeit aus.

Im Sommer hatte er den Schritt in den Profifußball gewagt und beim FC Lustenau einen Zweijahresvertrag mit Option unterschrieben.

Danach ging alles sehr schnell. Schon am ersten Spieltag stand Baldauf in der Stammmannschaft. Danach folgten weitere 16 Meisterschaftsspiele, nur viermal fehlte er. Hinzu kamen zwei Pokalspiele und fünf Teameinsätze. Damit kommt er auf 24 Einsätze im Herbst. Enorm für einen Spieler, der im Frühling noch im Nachwuchs gespielt hat. „Das habe ich nie und nimmer erwartet”, gibt Baldauf zu. Darüber nachgedacht hat er aber nicht wirklich, vielmehr bleibt er seinem Lebensmotto treu: „Ich lasse es einfach passieren.”

Alles begann in Bregenz
Die Fußballbegeisterung bei Dario wurde durch seinen Vater geweckt. Durch ihn kam er mit fünf Jahren zu SW Bregenz. 13 Jahre später ist Baldauf Stammspieler beim FC Lustenau und Kadermitglied des U-21-Teams. Was hat sich nun für ihn verändert? „Der Druck ist größer geworden, auch habe ich mehr Stress und weniger Zeit für die Familie, für meine Kollegen.” Doch eines ist ihm geblieben: „Fußball ist etwas, was wirklich Spaß macht.”

„Das Talent war früh sichtbar”
Einer, der sich sehr gut an Dario Baldauf erinnern kann, ist Helmut Hölzlsauer. Nach Jahren als Trainer in Krumbach, Doren und Hittisau kümmerte er sich exakt zu jenem Zeitpunkt um den Nachwuchs bei SW Bregenz, als Baldauf mit dem Fußball spielen begann. „Er war eifrig, hat alle Anweisungen befolgt. Schnell hat sich dann sein Talent herauskristallisiert”, erinnert er sich. Neben Baldauf trainierten auch Golemac und Winkler unter Hölzlsauer.

Meinungen der Trainer
Heinz Fuchsbichler (Trainer FC Lustenau 1907): “Ich habe noch keinen 18-Jährigen gesehen, der in diesem Alter schon so weit ist. Baldauf ist als Spieler pflegeleicht, hat eine sensationelle Einstellung und hat auch in der täglichen Arbeit kaum Schwankungen. Sein größtes Plus ist aber seine Geradlinigkeit. Er hat ein Ziel vor Augen und das verfolgt er ganz bewusst.”

Willi Ruttensteiner (Teamchef Unter 21): “Ich habe einen sehr positiven Eindruck vom Charakter und der Person Baldauf. Wir haben aber noch nicht so viel zusammengearbeitet. Ich denke, er ist ein intelligenter Bursche, der sehr reif, sehr stark wirkt. In meinen Überlegungen spielt er eine Rolle.”

Andreas Kopf (Ausbildungsleiter VFV): “Drei Dinge fallen mir zu Dario Baldauf spontan ein: Verschlossen, konstant und zuverlässig. Als Mensch ist er ein wenig introvertiert, als Fußballer für sein Alter aber sehr weit. Für mich sensationell, wie stress- und belastungsstabil er ist. In seiner Altersklasse zählt er österreichweit zu den Nachwuchshoffnungen.”

Zur Person:
Geboren: 27. März 1985 in Bregenz
Ausbildung: Schüler, Sportgymnasium Schoren/ Dornbirn (Maturaklasse)
Größe/Gewicht: 179 cm/72 kg
Laufbahn: SW Bregenz, FC Hard, BNZ Vorarlberg, FC Lustenau (seit Sommer 2003)
Rückennumer: 15
Spiele: 17 (vier gelbe Karten/ jeweils nach Foulspiel)
Familie: drei Brüder (Matthias, Aaron, Philipp), zwei Schwestern (Kimberly, Tiffany)

Wahlergebnis
1. Dario Baldauf (FC Lustenau 1907) 1761
2. Christian Stumpf (SC Austria Lustenauau) 1694
3. Michael Zech (BW Feldkirch) 1523
4. Dietmar Berchtold (SW Bregenz) 858
5. Mario Bolter (SW Bregenz) 622
6. Martin Schneider (BW Feldkirch) 378
7. Piero Minoretti (FC Lustenau 1907) 244
8. Alexander Jank (FC Lustenau 1907) 222
9. Axel Lawarée (SW Bregenz) 185
10. Manfred Eisbacher (FC Hard) 104

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