AA

Die EU - ein Erweiterungsgeschichte

Die EU steht vor ihrer bisher größten Erweiterung. Am 13. Dezember sollen die Beitrittsverhandlungen mit acht Ländern beim EU-Gipfel in Kopenhagen abgeschlossen werden.

Als Beitrittstermin wurde der 1. Mai 2004 festgesetzt. Die EU wird dann mit 25 Mitglieder den Großteil des europäischen Kontinents umfassen. Rumänien und Bulgarien sollen 2007 folgen. Die Türkei als 13. offizieller Kandidat hat bisher noch kein Datum für die Aufnahme der Verhandlungen erhalten. Es folgt eine Chronik der vier Erweiterungsrunden seit Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

1957 – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande unterzeichnen in Rom die Gründungsverträge der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom).

1961 – Großbritannien – bisher Mitglied der Europäischen Freihandelszone (EFTA) – stellt erstmals einen Antrag auf EWG-Beitritt, Irland, Dänemark und Norwegen schließen sich an.

1963 – Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle legt ein Veto gegen die Aufnahme Großbritanniens ein. Auch mit den übrigen Kandidaten werden die Verhandlungen ausgesetzt. Die Türkei erhält beim Abschluss eines Assoziierungsvertrages mit der damaligen EWG erstmals die Zusage einer späteren Mitgliedschaft.

1967 – De Gaulle legt erneut ein Veto gegen den Beitritt Großbritanniens ein.

1973 – Im dritten Anlauf gelingt Großbritannien der Beitritt zur mittlerweile in die Europäischen Gemeinschaften (EG) fusionierten EWG und Euratom. Auch Dänemark und Irland treten der Gemeinschaft bei.

1981 – Kurz nach dem Zusammenbruch der Militärdiktatur tritt Griechenland der EG als 10. Mitglied bei.

1986 – Die beiden jungen Demokratien Spanien und Portugal werden in die EG aufgenommen.

1989 – Die EG-Kommission lehnt ein erstes Beitrittsgesuch der Türkei in einer Stellungnahme als „verfrüht“ ab.

1995 – Die drei neutralen Länder Finnland, Österreich und Schweden werden in die EG aufgenommen. Österreich hatte als erstes Land im Jahr des Falls der Berliner Mauer 1989 den „Brief nach Brüssel“ geschickt. Die Schaffung des „Europäischen Wirtschaftsraumes“ mit den EFTA-Ländern hielt Wien nicht von dem Beitrittsgesuch ab. Norwegen entscheidet sich bei einem Referendum Ende 1994 gegen die EU-Mitgliedschaft.

1998 – Start der Beitrittsverhandlungen mit Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Estland und Zypern.

1999 – Die EU-Regierungschefs beschließen bei ihrem Gipfeltreffen im Dezember in Helsinki Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien, Malta und die Slowakei in die Beitrittsrunde einzubeziehen. Die Türkei wird offiziell als Beitrittskandidat anerkannt.

2002 – Der EU-Gipfel in Kopenhagen am 12. und 13. Dezember soll die Beitrittsverhandlungen mit zehn Kandidatenländern abschließen.

2004 – Bei planmäßigem Verlauf der Ratifizierungsverfahren in den 15 alten und zehn neuen EU-Staaten soll die fünfte Erweiterung auf insgesamt 25 Mitglieder am 1. Mai 2004 erfolgen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Die EU - ein Erweiterungsgeschichte
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.