Richtungsweisend
Es tut sich so einiges: Im Juli wurde im Nationalrat das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) beschlossen. Somit ist es in Zukunft möglich, Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften zu gründen – ein wesentlicher Schritt in Richtung Energieautonomie. Doch was sind eigentlich Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften? Dabei handelt es sich um den Zusammenschluss von mindestens zwei Teilnehmern zur gemeinsamen Erzeugung und Nutzung von Energie. Das heißt, Gemeinschaften dürfen ihren eigenen Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen, verbrauchen, speichern und verkaufen. Und auch all jene, die nicht die Möglichkeit haben, selbst Energie zu produzieren, profitieren vom lokal erzeugten Strom.
Einen Schritt voraus
Das innovation lab der illwerke vkw beschäftigt sich schon seit Längerem mit Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften, um für die Zukunft gerüstet zu sein: „Das Land Vorarlberg, die illwerke vkw und ARGE Energiewenden Vorarlberg setzen das Pilotprojekt in Schnifis gemeinsam mit der Bevölkerung um. Es soll aufzeigen, was möglich ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für die Umsetzung weiterer Projekte dieser Art sehr hilfreich“, erklärt Martin Fischer, Innovation-Manager. „Jetzt sind Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften gesetzlich verankert – sie dürfen also realisiert werden, auch wenn es noch einige offene Fragen gibt“, so Fischer.
Innovativ
Rund 33 Teilnehmende – bestehend aus der Gemeinde, der Sennerei, verschiedenen Betrieben und Haushalten – und eine Biogasanlage in Kombination mit einer größeren Photovoltaikanlage sind Teile der Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft in Schnifis. „Es geht darum, den erzeugten Strom möglichst dort zu verbrauchen, wo er erzeugt wird“, berichtet Fischer. Das innovation lab der illwerke vkw hat in Kooperation mit dem Schweizer Start-up Exnaton, ein ausgelagertes Unternehmen der ETH Zürich, eine intelligente digitale Plattform eingerichtet.
Visualisierte Verbräuche
Diese visualisiert die Verbräuche und Einspeisungen in Echtzeit und verschafft den Teilnehmenden einen Überblick: „Es wird ersichtlich, wie viel Strom ein Teilnehmer in die Gemeinschaft einspeist und wie viel dieser bezieht. Zudem geben die Echtzeitdaten auch einen Aufschluss darüber, wann es sich zum Beispiel lohnt, die Waschmaschine einzuschalten“, erklärt Fischer. Ebenso getestet wird die automatische Abrechnung in der Gemeinschaft, die mittels Algorithmus funktioniert.
Durch die Gemeinschaft kann Schnifis die Ökologie und Ökonomie miteinander verbinden. Simon Lins, Bürgermeister von Schnifis
Wissenswertes zum Thema Erneuerbare-EnergieGemeinschaften: