Windkraft etwa in Norddeutschland. Ein Windpark erzeugt 500 MW Strom.” Nur leider nicht grundlastfähig. Eben nur so lange der Wind weht. Insofern ist Eugsters jüngstes Baby ähnlich gebaut. Im Augenblick stehen die Sterne günstig für Elektromobilität. Seit Vorarlberg als Modellregion 4,7 Millionen Euro zufielen, ist (beinah) alles möglich. Wir sind ganz vorn dabei.” Den Satz sagt Eugster oft, als könne er es selbst nicht glauben. So eigenartig es klingt, aber wir stehen in einer Reihe: Berlin, London, Rom und Vorarlberg.” Das Ländle sogar noch eine Spur weiter vorn. Denn in den Metropolen werden Elektroautos bestenfalls vermietet. Wir wollen Benzin- und Dieselfahrzeuge ersetzen. Das geht weiter.” Aber klappt das auch? Gut, mehr als 700 Interessierte kommen heute Abend ins Festspielhaus und lassen sich von der Zukunft erzählen. Und die 100 norwegischen Think fänden auch ihre Besitzer, wenn sie mal vom Band rollten. Aber so sind eben Pionierzeiten unter günstigen Bedingungen. Wird das jemals Alltag? Ab wann man Elektroautos mit demselben Service und Stand der Technik wie benzinbetriebene Wagen kaufen kann?” Mitsubishi sagt ab 2010, Mercedes ab 2013. Eugster legt vorsichtig noch zwei Jahre drauf. Dann wird man beim Händler ganz selbstverständlich auswählen können.”
Rückversicherung
Bis dahin gelten besondere Spielregeln. Eugster ist sich bewusst, dass die Batterie der Knackpunkt ist”. Think gibt für 300 Vollladezyklen bzw. drei Jahre oder 45.000 km Garantie. Was aber, wenn sie danach in die Knie geht? Eine neue Batterie kostet 10.000 Euro. Dafür haben wir eine Art Genossenschaftsmodell entwickelt. Auf vorab sechs Jahre zahlt jeder Elektroautobetreiber monatlich 30 Euro in einen Topf.” Daraus würden Batterieschäden außerhalb der Garantiefrist zur Gänze bezahlt. Pionierzeiten eben. Vorarlberg betritt Neuland. Das tut es durchdacht und sehr vorsichtig.