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Die Diesellok voran von Wien nach Preßburg

66 Schienenkilometer, 69 Minuten Fahrzeit: So lauten die „technischen Daten“ zur Bahnfahrt von Wien über Marchegg nach Preßburg - rovisorische Straßenbrücke über die March noch für heuer geplant.

Das klingt nicht unbedingt berauschend, ist aber doch die direkteste Verbindung zwischen jenen zwei Hauptstädten, die so nahe beieinander liegen wie keine anderen in Europa.

Gezogen wird per Diesel
Gezogen werden die EURegio-Züge von Dieselloks, weil die Strecke im Abschnitt Wien-Hausfeldstraße – Grenzbahnhof Marchegg nach wie vor nicht elektrifiziert ist. Eigentlich verwunderlich, gab es doch schon 1914, also vor 90 Jahren, eine elektrische Verbindung (Preßburgerbahn). Doch das ist, weil die damalige Strecke ihren Verlauf südlich der Donau hatte, nicht nur eine andere Geschichte, sondern auch längst Vergangenheit.

Die aktuelle Dieselroute führt von Wien-Südbahnhof (Ostteil) über die Haltestellen Simmering und Erzherzog Karl Straße in die weite Ebene des Marchfeldes. Schnurgerade verläuft dort der eingleisige Schienenstrang. Auf voll ausgebauter Strecke wäre demnach mächtig Tempo zu machen, womit die Hauptstädte noch näher zueinander rücken würden.

Straßenbrücke geplant
Vier weitere Male hält der EURegio, der nur 2. Klasse-Waggons führt, in Niederösterreich (Siebenbrunn-Leopoldsdorf, Untersiebenbrunn, Schönfeld-Lassee und Marchegg). Nach 50 Minuten Fahrzeit geht es über die March und damit in die Slowakei. Ein letzter Blick auf österreichischer Seite fällt auf Pfeiler-Fundamente aus dem Jahr 1917, die derzeit saniert werden. Ende 2004 soll parallel zur Schienenstrecke auch ein provisorische Straßenbrücke über die March führen.

Bei der Bahnreise gibt es keine Grenzwartezeit. Die Passkontrolle findet im fahrenden Zug statt. Nur mehr Devinska Nova Ves liegt vor der Hauptstadt des Nachbarlandes, deren Hauptbahnhof (Bratislava Hlavna Stanica) der EURegio pünktlich erreicht. Von Preßburgs Altstadt trennen jetzt nur mehr eine Viertelstunde Fußweg oder wenige Minuten Taxifahrt.

Redaktion: Claus Kramsl

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