Die Brigittenauer Brücke in Wien: 10.000 Tonnen Stahl über der Donau

Massive, orange Stahlträger stellen das Herz des rund ein Kilometer langen und 32 Meter breiten Bauwerks dar. Vier Betonpfeiler stützen die Brücke. Sie ragen – um Unterspülung zu verhindern – bis zu 23 Meter tief in die Donau und sind mit Felsbrocken umgeben.
Im Inneren der Brigittenauer Brücke
Durch eine enge Wendeltreppe erreicht man die Mitte eines Strompfeilers, wo sich das ‘Brückenlager’ befindet, ein wesentliches Detail, mit dessen Hilfe sich die Konstruktion ausdehnen und Temperaturschwankungen anpassen kann. Eine Brücke ist eben kein festes Bauwerk, sondern dehnt und bewegt sich.
Regelmäßige Wartungsarbeiten
Alle 826 Wiener Brückenbauwerke werden jährlich überprüft und etwaige Instandsetzungen vorgenommen. Wobei die Wartungsarbeiten an der Brigittenauer Brücke aufgrund des Schifffahrt- und Autoverkehrs meist in der Nacht durchgeführt werden. Mit Spezialgeräten wird jeder Zentimeter kontrolliert. “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 29 sorgen mit ihrem fachlichen Know How für die sichere Überquerung aller 826 Brückenbauwerke in Wien. Regelmäßige Kontrollen und Wartungsarbeiten im Sinne einer hohen Qualitätssicherung machen dies erst möglich”, erklärt Hermann Papouschek, Abteilungsleiter der MA 29.
Die fünfte Brücke über die Donau
Die Brigittenauer Brücke wurde ab März 1980 in einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren errichtet. Sie ist Wiens fünfte Straßenbrücke über die Donau und verbindet den 20. mit dem 21. Bezirk. Sie bildet eine Spange zwischen dem Handelskai und der A 22 – Donauuferautobahn. Im konkreten besteht die Brigittenauer Brücke aus folgenden vier Teilen: Flutbrücke, Strombrücke sowie jeweils eine Rampe auf beiden Seiten der Brücke. Die Flutbrücke, die heute über der Donauinsel und der Neuen Donau liegt wurde noch auf den Wiesen des Überschwemmungsgebietes errichtet. Das Flussbett für die Neue Donau wurde erst gegraben, als dieser Brückenteil fertig war. Bei der Strombrücke war es hingegen notwendig, die Pfeiler im fließenden Gewässer zu errichten. Die starke Strömung machte diese Arbeiten schwierig. Die Fahrbahn der Strom- und Flutbrücke wurde aus einzelnen Stahltafeln zusammengesetzt. Für die notwendige Tragfähigkeit sorgen an der Unterseite dieser Stahlplatten angeordnete trapezförmige Hohlrippen in Längsrichtung und Querträger.
Die Brigittenauer Brücke ist heute eine wichtige Verkehrsverbindung, die täglich von 27.000 Fahrzeugen überquert wird. Geh- und Radwege sorgen zudem für einen idealen Zugang zu Donauinsel, Neuer Donau und Donaupark.