Bette Midler und Billy Crystal spielen die zwar sehr vitalen, mit den eigenen Enkeln jedoch überforderten Großeltern. In dem Werk von Andy Fickman (“Daddy ohne Plan”) müssen sie lernen, ihre veralteten Erziehungsmethoden mit den heutigen Alltagsproblemen ihrer Kindeskinder in Einklang zu bringen. Ab Freitag im Kino.
“Die Bestimmer”: Bette Midler und Billy Crystal als Babysitter
Großvater Artie (Crystal) und seine Frau Diane (Midler) geben sich zwar alle Mühe, in der für sie so fremdartigen Familienwelt des 21. Jahrhunderts zurechtzukommen. Im vollautomatischen, sprachgesteuerten “Smart House” der Tochter (Marisa Tomei) aber fällt ihnen das recht schwer. Und so ganz pflegeleicht sind die drei Enkel dann auch nicht: der fünfjährige Barker mit seinem roten Feuerkopf und seinem eingebildeten Freund, dem Känguru “Carl”. Der rehäugige Turner, der mit einer Sprachstörung und fiesen Mitschülern zu kämpfen hat. Harper, die zwölfjährige, ungesund ehrgeizige Tochter, die alles ihrem großen Ziel unterordnet: einmal bei den Berliner Philharmonikern zu landen.
Es ist hübsch zu sehen, wie sich Bette Midler und Billy Crystal in dieser Familienkomödie die Bälle zuwerfen. Mit ihrem engagierten, dabei stets unangestrengten Spiel sorgen die renommierten US-Mimen für einige Highlights – schließlich treten beide sogar zu einem Gesangsduett an. Midler (Jahrgang 1945) und Crystal (1948) sollen seit mehr als 30 Jahren befreundet sein, gemeinsam vor der Kamera indes haben sie noch nie gestanden. Der restliche Cast freilich von “Parental Guidance” (Originaltitel) kann da nicht ganz mithalten. Marisa Tomei jedoch ist sehr überzeugend als überambitionierte, überfürsorgliche und dauergestresste Super-Mom.
“Die Bestimmer” ist ein Film für Kids, Erwachsene und Großeltern gleichermaßen. Leichte Kost, keine großen Überraschungen, konventionell inszeniert und doch gute Unterhaltung in bester amerikanischer Comedytradition. Mühelos nimmt Regisseur Fickman zudem all die Missverständnisse, Probleme und auch Aggressionen aufs Korn, die einfach entstehen müssen, wenn die Erziehungsmethoden zweier Generationen direkt miteinander in Wettbewerb treten. In Zeiten von “Tiger-Müttern”, übervorsichtigen “Helikopter-Eltern” und verhätschelten Kids kann man “Die Bestimmer” durchaus als Plädoyer dafür lesen, in Erziehungssachen wieder ein wenig mehr an Gelassenheit und Mut walten zu lassen.